„Santa Claus“ Klose bleibt bescheiden
Rom (dpa) - Sechs Wochen lang musste Lazio Rom auf seinen Top-Torjäger Miroslav Klose verzichten - und seitdem auch auf einen Liga-Sieg warten. Mit dem Stürmer kommt der Erfolg zurück, doch Klose bleibt bescheiden.
Das überschwängliche Lob gab Klose gewohnt bescheiden an seine Mitspieler weiter. „Wir haben alle die gleiche Verantwortung, wir verlieren zusammen und wir gewinnen zusammen“, bilanzierte der deutsche Fußball-Nationalspieler, nachdem er seinen Club mit zwei Treffern zum 2:0-Heimsieg über den AS Livorno geschossen hatte.
Doch für die Club-Verantwortlichen und die Medien in Italien gab es keinen Zweifel, wem Lazio seinen ersten Sieg seit sieben Wochen zu verdanken hat. „Wenn man solche Champions wie Miro hat, wird alles einfacher“, urteilte Trainer Vladimir Petkovic über Kloses Startelf-Comeback nach zuvor sieben Wochen Verletzungspause.
„Es reicht, ihn auf dem Platz zu sehen, um vor Erleichterung aufzuatmen“, schwärmte der „Corriere dello Sport“. Nachdem der von der Zeitung als „Santa Claus des Lazio-Weihnachtens“ gefeierte Stürmer den Erfolg am dritten Advent perfekt gemacht hatte, fuhren Mannschaft und Verein am Abend erleichtert zum Weihnachtsessen des Teams. „Es ist immer schön zu treffen, aber das wichtigste ist, dass wir die drei Punkte geholt haben“, betonte Teamspieler Klose.
Anfang November hatte er zuletzt für seinen Verein in der Liga gespielt, danach war Klose mit einer Schulterverletzung ausgefallen. Sogar noch länger ist der letzte Sieg seines Clubs in der Serie A her: Ende Oktober hatte der Stürmer beim 2:0 über Cagliari Calcio ein Tor selbst erzielt und einen Elfmeter herausgeholt. Seitdem hat Lazio in der Liga nur drei Remis geholt. „Klose ist der Arm, der Kopf und der Fuß von Lazio“, analysierte der „Corriere dello Sport“. „Miro ist zurück, der Sieg ist zurück. Klose ist zurück, die Tore sind zurück.“
Zuletzt war spekuliert worden, der Angreifer könne im kommenden Sommer nach dem Ende seines Vertrages in die USA wechseln oder nach Deutschland zurückkehren. „Ich habe einen Vertrag, der ausläuft, aber mein erster Ansprechpartner ist Lazio“, beruhigte der DFB-Stürmer nun die Anhänger seines Clubs, die ihn wegen der Gerüchte zuletzt ausgepfiffen hatten. „Die Stimmen aus dem Ausland sind nicht wahr.“
Als eine Antwort auf die Kritik wollte Klose seine Saisontore Nummer drei und vier jedoch nicht verstanden wissen. „Wir müssen nichts beweisen. Wenn ich nicht gut spiele, ist es normal, dass ich kritisiert werde“, entgegnete er. „Ich selbst bin mein größter Kritiker.“ Wie schwer sein Abgang Lazio treffen würde, darüber sind sich in Rom jedenfalls alle einig. „Zwei Tore und ein Pfostenschuss. Irgendwelche Zweifel zu seiner Unentbehrlichkeit?“ fragte die „Gazzetta dello Sport“.
Der fünfte Saisonsieg verschaffte Lazio und seinem in der Kritik stehenden Trainer Petkovic zumindest vorerst etwas Luft. Mit 20 Punkten liegt der Hauptstadtclub immer noch acht Punkte hinter einem Europa-League-Rang, dennoch hofft Präsident Claudio Lotito auf einen Umschwung und will an Petkovic festhalten. „Momentan sind wir nicht in der Situation, um den Trainer zu entlassen“, sagte er und lobte besonders den Held des Spiels: „Klose ist ein absoluter Champion.“