Spanien ohne Costa in die WM-Qualifikation
Madrid (dpa) - Fußball-Weltmeister Spanien muss ohne seinen neuen Star Diego Costa von Atlético Madrid in die letzten beiden WM-Qualifikationsspiele gegen Weißrussland und vier Tage später gegen Georgien gehen.
In dem von Trainer Vicente del Bosque in Madrid bekanntgegebenen 23-Mann-Kader ist daher Linksverteidiger Alberto Moreno (21) vom FC Sevilla der einzige Neuling.
Del Bosque wollte den in Brasilien geborenen Mittelstürmer Costa erstmals berufen. Der 24-jährige Profi, der in dieser Saison schon acht Treffer erzielte und zusammen mit Barcelona-Weltfußballer Lionel Messi die Torjägerliste der Primera División anführt, besitzt sowohl die brasilianische als auch die spanische Staatsbürgerschaft. Laut Medien versicherte er del Bosque, er wolle für Spanien spielen.
Nach spanischen Medienberichten wollte Brasilien dem Weltverband FIFA aber vorerst nicht bestätigen, dass der Stürmer - wie er selbst behauptet - tatsächlich kein Pflichtspiel für die „Seleção“ bestritten hat. Nur dann wäre er für Spanien noch spielberechtigt.
Aber nicht nur die Sportzeitung „As“ vermutet nun in Spanien, dass Brasilien-Trainer Luiz Felipe Scolari vielleicht mit dem Gedanken spielt, die Dienste von Costa doch noch in Anspruch zu nehmen. „Brasilien hat uns ein Tor ins Netz gelegt“, titelte „As“ klagend. Der Stürmer war von Scolari bei den Testspielen gegen Italien (2:2) und Russland (1:1) im März jeweils kurz eingewechselt worden, danach auch beim Confederations Cup nicht mehr in den Kader berufen worden.
Neben Torjäger Costa muss Del Bosque unter anderem auch auf die angeschlagenen FC-Bayern-Profis Javi Martínez und Thiago verzichten.
Wegen Verletzung fehlen zudem weitere Stars wie Fernando Torres (Chelsea), Xabi Alonso (Real Madrid) und Jordi Alba (FC Barcelona).
Spanien führt die WM-Qualifikationsgruppe I punktgleich mit Frankreich (beide 14 Punkte) an, hat aber ein Spiel weniger als die „Bleus“, die nur noch am 15. Oktober daheim gegen Finnland punkten können.