Spanier Portugal doch nicht neuer Trainer Boliviens
La Paz (dpa) - Chaostage im bolivianischen Fußballverband: Der schon als neuer Trainer verkündete Spanier Miguel Ángel Portugal wird nun doch nicht neuer Nationalcoach.
Weil er bei mehreren Vereinen auf Widerstand stieß, soll stattdessen der Bolivianer Eduardo Villegas die Mannschaft erstmals seit 1994 wieder zu einer Fußball-WM führen, wie der neue Präsident des Verbandes, Marco Ortega, in La Paz mitteilte. Am 9. Oktober ist Uruguay erster Gegner in der Qualifikation für die Fußball-Weltmeisterschaft 2018 in Russland.
Villegas ersetzt Mauricio Soria, der nach Differenzen bei der Copa América im Juli entlassen worden war. Boliviens Fußball befindet sich in einer tiefen Krise, der bisherige Verbandschef Carlos Chávez und weitere Funktionäre wurden wegen Korruptionsvorwürfen festgenommen. Der 51 Jahre alte Villegas hat seit den 1980er Jahren seine gesamte Spieler- und Trainerkarriere in Bolivien verbracht, er war bisher Trainer des Meisters Bolívar aus La Paz.
Auf der Internetseite des Verbandes war man Donnerstagabend aber noch nicht auf dem neuesten Stand. Dort fand sich das Aufgebot Boliviens für zwei Freundschaftsspiele am 4. September gegen Vize-Weltmeister Argentinien und am 8. September gegen die Dominikanische Republik - jeweils berufen von dem Spanier „Professor Miguel Ángel Portugal“.