Spekulationen über Kolo Tourés positive A-Probe
Manchester (dpa) - Die positive A-Probe des Fußball-Profis Kolo Touré von Manchester City hat in Großbritannien für Aufregung gesorgt. Als wahrscheinlichste Ursache wurde in Englands Presse die Einnahme eines Nahrungsergänzungsmittels genannt.
Arséne Wenger, Trainer des FC Arsenal, für den Touré zwischen 2002 und 2009 spielte, erklärte den Befund derweil mit einer Diätpille, die der als Musterprofi bekannte Touré eingenommen habe. „Er wollte sein Gewicht in den Griff bekommen, weil er da Probleme hat, und er hat ein Medikament seiner Frau genommen“, sagte Wenger vor Journalisten. „Deswegen ist Touré aufgefallen. Ich denke, es war ein Fehler. Er war nicht vorsichtig genug. Er ist ein Familienmensch, er lebt sauber. Ich würde ihn nie verdächtigen, dass er Mittel nimmt, um seine Leistung zu steigern.“
„Er hat einfach vergessen zu fragen: Kann ich das nehmen?“, so Wenger, der den Ivorer vor neun Jahren nach England geholt hatte. Nach Angaben von Manchester City und des englischen Fußball-Verbandes FA lässt die in Tourés A-Probe gefundene Substanz „eine glaubhafte, nicht mit Dopingabsicht verbundene Erklärung“ zu.
Manchester City, Club des deutschen Nationalverteidigers Jerome Boateng, hatte Touré am Donnerstag bis auf weiteres suspendiert. Der Nationalspieler von der Elfenbeinküste bleibe bis zum Abschluss des rechtlichen Verfahrens für alle Spiele der „Citizens“ gesperrt, so der Verein, ohne sich zu Einzelheiten zu äußern. Die Saison dürfte für den 29-Jährigen damit vorzeitig zu Ende sein.
Touré ist der erste Premier-League-Profi mit einem positiven Doping-Test seit 2004. Damals war der Rumäne Adrian Mutu vom FC Chelsea auf Kokain getestet und daraufhin entlassen worden. 2003 war der heutige England-Kapitän Rio Ferdinand nach einem verpassten Dopingtest mit einer achtmonatigen Sperre bestraft worden.
2009 wurde der Zweitliga-Torwart Paddy Kenny von Sheffield United neun Monate gesperrt, nachdem er eine verbotene Substanz eingenommen hatte, die in einem Hustensaft enthalten war.
Simon Mensing vom schottischen Club FC Hamilton musste im Januar wegen eines positiven Befundes auf Methylhexaneamin nach der Einnahme eines Nahrungsergänzungsmittels fünf Spiele aussetzen. Dabei hatte die Verpackung des Produkts die Aufschrift „Keine verbotenen Substanzen“ getragen. Die britische Anti-Doping-Agentur warnte Sportler zuletzt vor der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln.