Spielabbruch in Italien: Staatsanwaltschaft ermittelt
Rom (dpa) - Nach den Morddrohungen von Fans des italienischen Fußball-Drittligisten ASG Nocerina gegen das eigene Team hat die Staatsanwaltschaft Ermittlungen aufgenommen.
„Die Verantwortlichen sollten nicht denken, dass sie ungeschoren davonkommen“, sagte Staatsanwalt Giancarlo Izzo am Montag laut Nachrichtenagentur Ansa. Die Spieler von Nocerina hatten am Sonntag in der Drittliga-Partie gegen US Salernitana nach 20 Minuten einen Spielabbruch provoziert, indem das Team schnell dreimal wechselte und dann nacheinander fünf Spieler mit angeblichen Verletzungen den Platz verließen.
Hintergrund sollen Morddrohungen der eigenen Ultras gegen die Spieler gewesen sein, woraufhin diese nicht antreten wollten. „Das, was passiert ist, ist nicht nur ein Schaden für das Image des italienischen Fußballs, sondern des gesamten italienischen Sports“, sagte der Präsident des Nationalen Olympischen Komitees Italiens (Coni), Giovanni Malago.
Etwa 30 der beteiligten Fans sollen identifiziert worden sein. Sie wiesen jedoch den Vorwurf zurück, die eigenen Spieler bedroht zu haben. Sie hätten von ihrer Mannschaft lediglich ein „eklatantes Signal“ erwartet, nachdem ihnen aus Sicherheitsgründen der Zugang zum Stadion verwehrt worden war. Auch dem Verein Nocerina drohen nun Konsequenzen, etwa der Ausschluss aus der Meisterschaft.