Staatsanwaltschaft ermittelt gegen PZPN
Warschau (dpa) - Die polnische Staatsanwaltschaft hat ein Ermittlungsverfahren gegen den polnischen Fußballverband PZPN eingeleitet. Ein Behördensprecher teilte mit, die Ermittler wollten einem Korruptionsverdacht „gegen Personen mit Führungsfunktion im Verband“ nachgehen.
Zuvor waren mit versteckter Kamera gedrehte Filmaufnahmen öffentlich geworden, auf denen angeblich illegale Preisabsprachen zwischen dem inzwischen entlassenen PZPN-Generalsekretär Zdzislaw Krecina und einem anderen Mann für den Bau des neuen PZPN-Gebäudes zu sehen waren.
Auch PZPN-Präsident Grzegorz Lato soll durch die Aufnahmen belastet sein, bestritt aber ebenso wie Krecina die Vorwürfe. Mitarbeiter des Sportministeriums kontrollieren zudem, ob es beim PZPN zu Unregelmäßigkeiten kam.
Die neuen Korruptionsvorwürfe nach einer Serie ähnlicher Skandale haben den Verband ein halbes Jahr vor der Fußballeuropameisterschaft in Polen und der Ukraine in eine schwere Krise gestürzt. Mitglieder des Sportausschusses und führende Politiker Polens sprachen sich in der Vorwoche für grundlegende Änderungen im Verband und personelle Konsequenzen aus. Nach Angaben von Sportministerin Joanna Mucha wird es dazu voraussichtlich nicht vor der EM kommen.