Starker Cech, betrübter Wenger: Arsenal „durchschnittlich“
London (dpa) - Nach mehr als 90 kuriosen Minuten kreisten die Gedanken von Arsène Wenger zunächst nur um eine einzige Szene. Gerade neun Minuten waren zwischen dem FC Arsenal und dem FC Liverpool gespielt, als Aaron Ramsey die Führung für die Gunners erzielte.
Dachte Wenger.
Denn wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung erkannte der Referee das Tor nicht an. „Es war ein reguläres Tor. Ich habe keine Ahnung, warum es nicht gegeben wurde“, sagte Wenger.
Der Arsenal-Coach wirkte nach dem 0:0 nicht wütend, sondern eher ernüchtert. Vier Punkte hat sein Team aus bisher drei Spielen in der Premier League gesammelt. Ein Start, den Wenger als „sehr durchschnittlich“ bezeichnete. Auffällig war erneut, dass die Offensivabteilung um Mesut Özil zwar zahlreiche Chancen kreierte, diese aber erneut nicht zu nutzen wusste. Auch dafür hatte Wenger die treffenden Worte parat: „Unser Spiel ist im letzten Drittel noch nicht flüssig genug.“
Ob die Ineffizienz dazu führen könnte, dass Arsenal noch auf dem Transfermarkt aktiv wird, ließ der Franzose offen. Er sei bereit, zu handeln, falls sich die richtige Gelegenheit ergeben würde. Allerdings hatte der 65-Jährige schon vor der Partie erwähnt, dass Arsenal bereits Spieler habe, die um den Titel mitspielen könnten.
Einer jener Spieler ist Per Mertesacker, der die Gunners in den ersten beiden Ligaspielen als Kapitän aufs Feld geführt hatte. Doch der Innenverteidiger hatte gegen Liverpool genau wie sein etatmäßiger Nebenmann Laurent Koscielny kurzfristig verletzungsbedingt passen müssen. „Unglücklich“, nannte Wenger das. „So etwas passiert nun mal.“
So konnte sich der Coach vor allem in der ersten Hälfte bei seinem einzigen namhaften Neuzugang bedanken, dass sein Team ohne Gegentor blieb: Mit mehreren Glanzparaden bewahrte Weltklassekeeper Petr Cech die Londoner vor dem Rückstand. Zudem hatte Arsenal Glück, dass auch Liverpool jede Effizienz vor dem Tor vermissen ließ. Schon in der ersten Hälfte traf der Brasilianer Philippe Coutinho zweimal Aluminium.
„Was für ein unglaublich intensives Match“, twitterte Özil nach der Partie. „Gute zweite Halbzeit, leider ohne Siegtor.“ Das hätte Wenger nicht besser ausdrücken können.