Suárez mit vier Toren - Bayern-Gegner Atlético mit Mühe
Madrid (dpa) - Acht Tore in zwei Spielen - da ist selbst Luis Suárez überrascht. „Zwei Viererpacks in unmittelbarer Folge sind mir noch nie gelungen, nicht einmal im Training“, berichtete der Torjäger des FC Barcelona nach dem 6:0-Kantersieg des spanischen Fußballmeisters über Sporting Gijón.
Der Uruguayer, der drei Tage zuvor vier Treffer zu Barças 8:0-Torfestival bei Deportivo La Coruña beigesteuert hatte, zog mit 34 Toren in der Torschützenliste an Cristiano Ronaldo (31) vorbei und liegt auch vorne im Kampf um den Goldenen Schuh für den erfolgreichsten Goalgetter in Europa.
Barça (82 Punkte) verteidigte die Tabellenführung in der Primera División, aber der Titelkampf verspricht drei Spieltage vor Saisonschluss Dramatik. Atlético Madrid (82), Gegner des FC Bayern München in der Champions League, bleibt den Katalanen nach einem mühevollen 1:0-Sieg über den FC Málaga auf den Fersen. Auch Real Madrid (81), das bei Rayo Vallecano nach einem 0:2-Rückstand noch 3:2 gewann, mischt weiter mit. Barça kann den Titel aus eigener Kraft verteidigen, wenn es die drei ausstehenden Partien gewinnt. „Die Spiele der Rivalen schaue ich mir nicht an; denn wir müssen nicht mehr gegen sie antreten“, sagte Barça-Trainer Luis Enrique.
Dabei war die Darbietung der Katalanen am Samstagabend weit weniger glanzvoll als das 6:0 suggeriert. Sporting Gijón war im Camp-Nou-Stadion mit mehreren Reservisten angetreten, weil der Heimatclub des Barça-Trainers die wichtigsten Kräfte für die anstehenden Duelle im Abstiegskampf schonen wollte. Dennoch hatte der Drittletzte der Liga mehrere Chancen, die 1:0-Führung der Katalanen durch Lionel Messi auszugleichen.
Nach dem Wechsel erhöhte der Weltfußballer das Tempo. Der Argentinier führte die Regie, das Tore-Schießen überließ er Suárez und Neymar. Bei drei Elfmetern, die die Katalanen vom Schiedsrichter zugesprochen bekamen, ließ Messi bei zweien dem Uruguayer und bei einem dem Brasilianer den Vortritt. Die Schützen verwandelten alle Strafstöße.
Atlético Madrid benötigte vier Tage vor dem Halbfinal-Hinspiel gegen den FC Bayern mehr als eine Stunde, um die Abwehr des FC Málaga zu knacken. Der eingewechselte Angel Correa (62.) erzielte durch einen abgefälschten Weitschuss den Siegtreffer. Eine kuriose Szene vor dem Halbzeitpfiff könnte bittere Konsequenzen für Atlético-Trainer Diego Simeone haben. Bei einem Konterangriff des FC Málaga warf jemand von der Atlético-Bank aus einen weiteren Ball aufs Feld - wohl um den Schiedsrichter zu einer Unterbrechung des Spielzugs zu zwingen.
Der Unparteiische schickte Simeone auf die Tribüne. „Ein Balljunge neben unserer Trainerbank hatte den Ball aufs Spielfeld geworfen“, berichtete der Argentinier. „Die Entscheidung des Referees war aber korrekt.“ Nach Medienberichten könnte der Balljunge auf Anweisung des Trainers gehandelt haben. Nach dem Reglement droht dem Atlético-Coach in der Liga nun eine Sperre für drei Spiele.