Tahiti-Märchen hat ein Gesicht: Jonathan Tehau
Belo Horizonte (dpa) - Jonathan Tehau ist einer von zig Millionen jungen Männern auf der Welt, die den Fußball lieben. Zinedine Zidane ist sein großes Vorbild. Der FC Barcelona ist sein Lieblingsclub.
Er selbst spielt leidlich gut für einen Top-Club in seiner Heimat, AS Tamarii.
Spannend wird's, wenn es gegen AS Tefana geht. Dort spielen seine jüngeren Brüder Alvin und Lorenzo. So weit, so gut, so lief das Fußballer-Leben des Lieferwagenfahrers Jonathan Tehau aus Tahiti - bis zu jenem magischen Moment beim Confederations Cup im Mineirao-Stadion von Belo Horizonte.
Das Kopfballtor gegen Nigeria, der erste Tahiti-Treffer auf der Weltbühne des Fußballs, rückte Tehau plötzlich ins Zentrum des Interesses in Belo Horizonte. Das Endergebnis (1:6) war sekundär. Die märchenhafte Reise der Pazifik-Kicker zum WM-Testlauf im Land des Rekordweltmeisters hat ein Gesicht.
Mikrofone und Kameras wurden auf Tehau gerichtet. Wer kein Französisch sprach, bekam die leisen Worte vom Pressesprecher übersetzt. „Ich bin glücklich und danke meiner Familie“, sagte der 25-Jährige, sichtlich überrascht vom Rummel um seine Person. „Ich hoffe, dass dies mein Leben verändern wird“, sagte er auch. Ein Profivertrag wie Teamkollege Marama Vahirua - das wär's.