Trauerfeier Tausende verabschieden sich von Florenz-Kapitän Astori

Florenz (dpa) - Ein letzter Gruß für den „Capitano“: Tausende Fans und zahlreiche Fußball-Profis haben sich in Florenz von dem italienischen Nationalspieler Davide Astori verabschiedet.

Rund 10 000 Menschen füllten dem italienischen Fußballverband zufolge den Platz vor der Santa-Croce-Basilika, während in der Kirche die Trauerfeier für den Kapitän des AC Florenz stattfand. Astori war am Sonntag in seinem Hotelzimmer in Udine tot aufgefunden worden. Die Obduktion der Leiche hatte ergeben, dass sich der Puls des 31-Jährigen verlangsamt hatte und das Herz schließlich nicht mehr geschlagen habe. Völlig unvorhersehbar ist der Italiener also eines natürlichen Todes gestorben.

An der Zeremonie nahmen nicht nur die Florentiner Teamkollegen von Astori teil, sondern auch andere Größen des italienischen Fußballs. Juventus-Spieler wie Gianluigi Buffon und Giorgio Chiellini sowie Trainer Massimiliano Allegri kamen direkt aus London, wo am Mittwochabend vor dem Champions-League-Spiel gegen Tottenham des Verstorbenen mit einer Schweigeminute gedacht worden war. Auch der Florentiner Bürgermeister Dario Nardella, dessen Vorgänger und Ex-Ministerpräsident Matteo Renzi sowie weitere Größen aus Sport und Politik waren dabei.

Die „nicht enden wollende und vom Kummer niedergeschlagene Menschenmenge“, wie die „Gazzetta dello Sport“ schrieb, spendete mehrmals langen Applaus. Auf Schildern war „Addio Capitano“, „Tschüss, Kapitän“ zu lesen. Flaggen des Clubs wurden geschwenkt, Schals in die Luft gehalten. In die Kameras blickten viele verweinte Gesichter. Über Lautsprecher war der Gottesdienst nach draußen übertragen worden.

„Du konntest keine Fremdsprachen sprechen, aber jeder hat dich verstanden, denn du hast mit dem Herzen gesprochen“, las Teamkollegen Milan Badelj aus einem Abschiedsbrief der Mannschaft vor. „Das Leben wird uns vom Tod wie bei einem Raub genommen, auf unvorhersehbare Art und Weise“, sagte Kardinal Giuseppe Betori in der Predigt.

Der Leichenwagen hatte auch das Florentiner Stadion passiert, vor dem sich ebenfalls zahlreiche Fans versammelt hatten. Astori lässt seine Partnerin und eine zweijährige Tochter zurück. Er soll er am Freitag in seinem Geburtsort San Pellegrino Terme in der Nähe von Bergamo beerdigt werden. Am Donnerstag sollte es auch eine Schweigeminute für Astori in der Galerie der Uffizien geben.