Tiffert verpasst mit Seattle den Halbfinal-Coup

Seattle (dpa) - Eine knappe Stunde durfte Christian Tiffert mit seinen Seattle Sounders von der Sensation träumen, doch letztlich endete die erste Saison des ehemaligen Bundesliga-Profis in der Major League Soccer (MLS) im Halbfinale.

Trotz einer starken Leistung reichte der 2:1-Heimsieg Tiffert und Co. gegen Titelverteidiger Los Angeles Galaxy nicht, um nach der 0:3-Niederlage vor einer Woche im Hinspiel das Finale am 1. Dezember noch zu erreichen. „Wir haben viel getan und es war von Beginn an zu spüren, dass wir an uns glauben - und fast hätte es ja auch geklappt“, sagte Tiffert der Nachrichtenagentur dpa.

Im Dauerregen spielten die vom gebürtigen Tübinger Sigi Schmid trainierten Gastgeber couragiert auf und lagen nach zwölf Minuten durch einen Treffer von US-Nationalspieler Eddie Johnson bereits mit 1:0 vorn. Als Zach Scott in der 57. Minute eine Tiffert-Ecke per Kopf zum 2:0 ins lange Eck verlängerte, wurden vor 44 575 Zuschauern umgehend Erinnerungen an den 5. August wach, als Seattle daheim gegen die Startruppe aus L.A. um David Beckham mit 4:0 gewonnen hatte.

Ein umstrittener, von Irlands Nationalspieler Robbie Keane verwandelter Handelfmeter sorgte in der 68. Minute jedoch für einen großen Dämpfer. Zwar setzte Seattle anschließend voll auf Offensive, konnte den starken Galaxy-Schlussmann Josh Saunders jedoch nicht mehr überwinden. Somit kommt es im Endspiel am 1. Dezember in der Arena von Galaxy in Carson zu einer Neuauflage des Vorjahresfinals zwischen L.A. und Houston Dynamo. Die Kalifornier hatten vor einem Jahr durch einen Treffer von Landon Donovan mit 1:0 gewonnen. Für Beckham war es der erste Titel in der MLS.

Tiffert war trotz des knappen Halbfinal-Aus nicht enttäuscht. Er sei sehr glücklich über die Entscheidung, in den USA zu spielen, betonte der 30-jährige Mittelfeldspieler. Nach den Stationen Tennis Borussia Berlin, VfB Stuttgart, MSV Duisburg und 1. FC Kaiserslautern, sowie einem Intermezzo bei Red Bull Salzburg war der Fußballprofi im Sommer an die USA-Westküste gewechselt und unterschrieb dort einen Vertrag bis 2014.

Wie es jetzt für ihn weitergeht, ist offen. Auf jeden Fall werde er mit seiner Frau und den beiden Kindern zurück nach Deutschland fliegen, „aber wir haben keine Eile“, meinte Tiffert. Der gebürtige Hallenser würde „gerne noch Thanksgiving in den USA erleben“. Das Erntedankfest am kommenden Donnerstag gilt als größter und wichtigster Feiertag der Amerikaner.