Torhüter Rost sucht Herausforderung in New York

New York (dpa) - Torwart-Oldie Frank Rost will seine erfolgreiche Fußball-Karriere im Land der unbegrenzten Möglichkeiten ausklingen lassen. Der langjährige Bundesliga-Schlussmann wagt den Sprung über den „großen Teich“ und wird künftig für die New York Red Bulls in den USA spielen.

„Ich freue mich auf die Herausforderung, das Land, die Sprache und die Liga“, sagte der Routinier. Am Mittwoch bemühte sich Rost noch persönlich in Frankfurt/Main um ein Arbeitsvisum in den USA, wo der 38-Jährige schon am Samstag im Spiel der Major League Soccer in Los Angeles bei Chivas USA zum Aufgebot seines künftigen Clubs gehören soll.

Zuvor hatte bereits der Hamburger SV, Rosts letzter Arbeitgeber in der Bundesliga, den Wechsel und damit einen „Bild.de“-Bericht bestätigt. „Wir sind begeistert, dass Frank beschlossen hat, uns zu unterstützen“, wurde New Yorks Sportdirektor Erik Soler zitiert. Bei seinem neuen Verein, der derzeit die Tabelle der Eastern Conference punktgleich vor Philadelphia Union anführt, trifft Rost unter anderen auf frühere Weltklasse-Spieler wie den Franzosen Thierry Henry und den Mexikaner Rafael Marquez. Rost freut sich aber auch auf „meinen alten Kumpel Torsten Frings“, der gerade von Werder Bremen zum FC Toronto gewechselt ist.

Nach 426 Bundesliga-Spielen für Werder Bremen, Schalke 04 und den HSV war für Rost nach der vorigen Saison der Abschied vom Oberhaus gekommen. In Hamburg hatte der Torwart, dessen stets offenen Worte bei den Cluboberen auf wenig Gegenliebe stießen, keinen Vertrag mehr erhalten. Er hatte vor allem die ständigen Trainerwechsel moniert. Seine deftige Abrechnung nach der 0:6-Pleite im März in München, die ihm eine saftige Geldstrafe einbrachte und Coach Armin Veh den Job kostete, läutete dann das Ende der Zusammenarbeit ein.

In den sportlichen Ruhestand wollte sich Rost aber noch nicht verabschieden. Im Gegenteil: Er wurde unter anderem mit Hertha BSC, dem Red-Bull-Verein RB Leipzig, aber auch mit mehreren Clubs im Ausland in Verbindung gebracht. „Ich werde alle Angebote genauestens prüfen“, hatte Rost stets betont. Denn: „Wichtig ist, dass ich mich mit der Sache identifizieren kann und ich bei einem Verein bin, wo man mit einem Trainer die ganze Saison durcharbeitet.“

Er siedelt aber auch deshalb in die USA über, um Erfahrungen im Merchandising-Bereich zu sammeln, die er im weiteren Berufsleben nutzen will. Für seine Familie, die ihn in nächster Zeit so oft wie möglich besuchen will, soll zumindest vorerst Hamburg der Lebensmittelpunkt bleiben.