Torlinientechnik in Premier League funktioniert
London (dpa) - Die Uhr blieb stumm. So eindringlich José Mourinho auch auf das Handgelenk des vierten Offiziellen schaute, der Coach des FC Chelsea konnte keine Regung vernehmen. Kein Alarm. Kein Blinken.
Nichts. Also auch kein Tor.
Nach einem Kopfball von Verteidiger Branislav Ivanovic im Auftaktspiel der Blues gegen Aufsteiger Hull City Tigers (2:0) war die in dieser Saison in der Fußball-Premier-League eingeführte Torlinientechnik zum Einsatz gekommen.
Hulls Keeper Allan McGregor konnte den Kopfball erst im zweiten Versuch von der Torlinie kratzen. Aber mit Erfolg. Der Ball hatte die Linie nicht überquert. Das bestätigten die Aufnahmen des Hawk Eyes im direkten Anschluss im TV und im Stadion. „Es war eindeutig zu sehen, dass es kein Tor war. Die Technik funktioniert, ich bin froh, dass es sie gibt. Es wird keine Diskussionen mehr geben“, sagte Chelseas Kevin de Bruyne.
Die Zeitung „Daily Mail“ jubelte: „Halleluja, sie funktioniert“. Bereits am Samstag war das System beim 1:3 des FC Arsenal gegen Aston Villa zum Einsatz gekommen. Bei einem Konter der Gäste war der Ball auf der Linie entlanggekullert. Auch hier die richtige Entscheidung: Kein Tor.
„Ich bin zufrieden. Es arbeitet genau. Und es ist schnell“, sagte Liga-Boss Richard Scudamore. Die englische Liga ist die erste der Welt, die eine Torlinientechnik einsetzt. In der vergangenen Saison habe es schon 31 Situationen gegeben, bei denen sie hätte helfen können, berichtete Scudamore.
Die FIFA hatte beim Confederations Cup im Juni erstmals das deutsche System GoalControl eingesetzt. Damals hatte es jedoch keine strittigen Fälle gegeben. In der Bundesliga wird Torlinientechnik frühestens in der Spielzeit 2015/16 eingeführt.