„Totales Chaos“ - Hiddink vor Lettland-Spiel unter Druck
Amsterdam (dpa) - Nach der vierten Niederlage im fünften Spiel unter der Leitung von Bondscoach Guus Hiddink sind die niederländischen Medien mit dem WM-Dritten hart ins Gericht gegangen.
„Oranje verfällt in totales Chaos“, schrieb die Tageszeitung „De Volkskrant“. Am Vortag hatte das Oranje-Team ein Freundschaftsspiel gegen Mexiko in Amsterdam mit 2:3 verloren und dabei erneut eine schwache Leistung gezeigt. „Der Verlust des Glanzes setzt sich fort. Vier Niederlagen in fünf Spielen. Das sagt alles über die Ehe zwischen Hiddink und den Spielern der Nationalmannschaft“, schrieb das „Algemeen Dagblad“.
Am Sonntag treffen die Niederländer in der EM-Qualifikation auf Lettland. Nach zwei Niederlagen in drei Spielen steht die Elftal dabei bereits mit dem Rücken zur Wand. Der stark kritisierte Hiddink hat seine Zukunft an einen Sieg gegen Lettland geknüpft. „Wenn wir gegen Lettland verlieren, trete ich zurück. Das ist für mich logisch“, hatte Hiddink gesagt. Auch ein Unentschieden sei nicht genug. Die Tageszeitung „De Telegraaf“ stellt daher fest: „Der Druck auf Hiddink ist maximal“.
Der 68 Jahre alte Bondscoach war nach dem nächsten Rückschlag sauer. „Solche Fehler darfst du als Nationalspieler nicht machen“, schimpfte Hiddink. Auch Bayern-Star Arjen Robben sparte nicht mit Kritik an seinen Teamkollegen, vor allem in der Abwehr. „Wir haben keine Stabilität. Vielleicht müssen wir es hinten noch anders machen.“
Mit Blick auf die Partie gegen Sonntag gibt es für den Flügelflitzer nur eins. „Nun müssen wir gegen Lettland gewinnen und uns dann unter dem Weihnachtsbaum ein paar ernsthafte Gedanken machen.“ Valentijn Driessen, Sportchef bei „De Telegraaf“, hat wenig Hoffnung. „Wenn die Nummer drei der WM vier Monate später der Karriere von einem der größten Trainer in unserer Geschichte ein solches Ende bereitet, dann sollte man sich schämen.“