Tottenham trennt sich von Coach Sherwood

London (dpa) - Der Premier-League-Club Tottenham Hotspur hat sich nach nur sechs Monaten von Coach Tim Sherwood getrennt. Das gab der Tabellensechste der englischen Fußball-Meisterschaft auf seiner Internetseite bekannt.

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„Wir hatten einem 18-Monats-Vertrag zugestimmt mit einer Kündigungsklausel zum Saisonende. Diese Option haben wir nun gezogen“, erklärte Spurs-Vorsitzender Daniel Levy in einer Mitteilung des Vereins.

Sherwood hatte bei seinem letzten Spiel für die Spurs noch die Lacher auf seiner Seite. Beim 3:0-Sieg gegen Aston Villa holte er einen ständig nörgelnden Anhänger zu sich an die Trainerbank, gab ihm seine Weste und die Chance zu zeigen, dass er eigentlich der bessere Spurs-Coach wäre. „Dieser Typ ist ein Experte. Jede Woche sagt er mir, was ich machen soll. Also gab ich ihm die Gelegenheit, mal den Job zu machen“, erklärte Sherwood.

Der 45-Jährige hatte seit 2008 in verschiedenen Positionen für die Profimannschaft der Nord-Londoner gearbeitet. Im Dezember 2013 wurde er als Nachfolger des geschassten Andre Villas-Boas zum Chef-Coach befördert. Sein Vertrag lief bis 2015. Ob der deutsche Co-Trainer Steffen Freund eine Zukunft bei den Spurs hat, ist derzeit offen. Als Nachfolger von Sherwood werden unter anderen Frank de Boer (Ajax Amsterdam) und Mauricio Pochettino (FC Southampton) gehandelt.

Sherwood, der 1995 als Mittelfeldspieler der Blackburn Rovers den Gewinn der englischen Meisterschaft feierte, hat mit den Spurs 14 von 28 Partien gewonnen und die Saison auf dem sechsten Tabellenplatz beendet, der zur Qualifikation für die Europa League berechtigt - für die ambitionierten Londoner war das wohl nicht ausreichend. Spekulationen über seine Zukunft bei den Spurs gab es bereits seit Wochen. Club-Boss Levy hofft nun offenbar, einen renommierteren Trainer zu finden, der die Spurs endlich in die Champions League führt. „Wir sollten uns darauf konzentrieren, einen neuen Coach zu finden. Wir haben eine talentierte Mannschaft und tolle junge Spieler. Wir müssen auf dieser Saison aufbauen“, forderte Levy.