Turin neue Herausforderung für Khedira
Turin (dpa) - Fußball-Weltmeister Sami Khedira hat eine neue sportliche Herausforderung gefunden. Der 28-Jährige wechselt in der kommenden Saison nach fünf Jahren bei Real Madrid ablösefrei zu Juventus Turin.
Der Mittelfeldspieler unterschrieb einen Vierjahresvertrag beim italienischen Fußball-Rekordmeister. Das teilte der Champions-League-Finalist aus der Serie A mit. „Willkommen Weltmeister“, schrieb der Traditionsclub auf Twitter.
Juve lobte seinen zweiten Neuzugang für die neue Saison nach Stürmer Paolo Dybala als „Spieler mit Klasse, Format und internationaler Erfahrung“, der das Mittelfeld des italienischen Meisters, „eines der stärksten und komplettesten der Welt“, weiter bereichern werde. Mit der Ankunft von Khedira könnten in diesem Mannschaftsteil bei Juve weitere Veränderungen bevorstehen: So ist unklar, ob Regisseur Andrea Pirlo seine Karriere in Italien fortsetzt. An Paul Pogba und Arturo Vidal sollen zahlreiche europäische Topclubs interessiert sein.
Khedira ist der sechste deutsche Fußball-Profi nach Helmut Haller (1968-73), Thomas Häßler (1990/91), Jürgen Kohler (1991-95), Stefan Reuter (1991/92) und Andreas Möller (1992-94), der für den Traditionsclub aus dem Piemont spielt. Laut italienischen Medien soll das Gehalt des 54-fachen deutschen Nationalspielers bei etwa vier Millionen Euro im Jahr liegen.
„Die Ankunft von Khedira ist schon jetzt einer der interessantesten Transfers des Sommers“, kommentierte die „Gazzetta dello Sport“ den Wechsel, der sich bereits seit Wochen angebahnt hatte. Juve lobte, Khedira sei „einer der komplettesten Spieler auf seiner Position, der eine bemerkenswerte athletische Stärke, eine exzellente Technik, Spielübersicht, Zweikampfstärke und Schusskraft kombiniert.“
Auch Bundesligist FC Schalke 04 hatte sich zuletzt um eine Verpflichtung des Spielers bemüht. Dass die Gelsenkirchener die Teilnahme an der Champions League verpassten, dürfte Khedira in seiner Entscheidung für die Italiener entscheidend beeinflusst haben.
In der Saison vor dem WM-Titelgewinn in Brasilien hatte sich Khedira einen Kreuzbandriss zugezogen und auch in dieser Spielzeit mehrfach mit Verletzungen zu kämpfen. Bei Real kam er nur noch in 17 Pflichtspielen zum Einsatz. In den Verhandlungen über eine mögliche Vertragsverlängerung hätten die Königlichen ihm allerdings eine gute Offerte unterbreitet, erklärte Khedira jüngst. „Aber ich habe entschieden, dass es für mich besser ist, den Verein zu wechseln.“
Der in Stuttgart geborene Khedira begann seine Profi-Karriere beim VfB, für den er am 1. Oktober 2006 sein erstes Bundesliga-Spiel bestritt. 2007 holte er mit den Schwaben den deutschen Meistertitel. Drei Jahre später wechselte er als WM-Dritter mit der DFB-Auswahl auf Wunsch des damaligen Real-Trainers Jose Mourinho für zwölf Millionen Euro zu den „Königlichen“ nach Madrid. Mit Real wurde er 2012 spanischer Meister und gewann 2014 als Krönung die Champions League.