Luis Enrique bleibt Barça-Trainer
Barcelona (dpa) - Aufatmen bei den Fans des FC Barcelona: Luis Enrique bleibt Trainer des Champions-League-Siegers. Drei Tage nach dem Titelgewinn in Berlin verlängerte der Coach seinen bis 2016 laufenden Vertrag vorzeitig um ein weiteres Jahr.
Damit erledigte Vereinspräsident Josep Maria Bartomeu die noch letzte offene Baustelle in den Personalplanungen, bevor er selbst zwecks Neuwahlen im Juli seinen Posten aus formellen Gründen aufgab.
Nach dem 3:1 gegen Juventus Turin im Berliner Olympiastadion hatte Enrique seine Zukunft noch offen gelassen. Über die Geschehnisse aus dem Januar soll der stolze Asturier immer noch verärgert gewesen sein. Damals soll er sich mit Superstar Lionel Messi überworfen haben. Das Präsidium schlug sich auf die Seite des Argentiniers und entließ Sportdirektor Andoni Zubizarreta.
Trotz der Unruhen gelang Barça eine herausragende Rückrunde und das zweite Triple der Clubgeschichte nach 2009. Mit 30 Siegen aus den vergangenen 34 Pflichtspielen holte sich der Club alle drei Titel. Außerdem schoss der Wundersturm mit Messi, Luis Suárez und Neymar 122 Tore, was Rekord ist. Ein Verdienst, das auch dem Trainer gut geschrieben werden muss. Enrique hat das einst auf Tiki-Taka ausgerichtete System weiterentwickelt.
Bartomeu konnte damit erleichtert seinen Rücktritt erklären, um den Weg für vorgezogene Neuwahlen freizumachen. Dort will er sich im Amt per Wahl bestätigen lassen. Bartomeu war im Januar 2014 automatisch an die Spitze gerückt, nachdem Vorgänger Sandro Rosell wegen der Steueraffäre um Neymar seinen Posten räumen musste. Bei den Wahlen werden ihm nach dem Triple-Erfolg gute Chancen zugerechnet. Als härtester Rivale gilt Ex-Präsident Joan Laporta, der bereits von 2003 bis 2010 die Verantwortung trug.
In seinen letzten Amtshandlungen legte der Club-Boss die Grundlagen für die nächste Saison. Pedro und Dani Alves unterschrieben ebenfalls neue Verträge, dazu wurde Verteidiger Aleix Vidal vom Liga-Konkurrenten FC Sevilla verpflichtet.
Nach seinem Rücktritt hätte Bartomeu diese personellen Entscheidungen nicht mehr treffen können. In der Übergangszeit bis Juli wird ein geschäftsführender Vorstand installiert, der keine Transfers tätigen darf.