UEFA geht von 14 Startplätzen bei WM 2018 in Russland aus

Wien (dpa) - Europa soll bei der WM 2018 mindestens 14 Startplätze haben. Diese Forderung stellte die Europäische Fußball-Union UEFA nach der Sitzung ihres Exekutivkomitees und präsentierte ihren Qualifikationsmodus für das Turnier in gut drei Jahren in Russland.

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Wie bei Vorgänger-Turnieren werden die 52 Teilnehmer der Ausscheidungsrunde auf neun Gruppen verteilt, sieben mit sechs Teams und zwei mit fünf. Die Gruppensieger qualifizieren sich direkt, die acht besten Gruppenzweiten ermitteln in Playoff-Spielen vier weitere WM-Teams. Russland ist als Gastgeber automatisch qualifiziert.

Der Plan ist allerdings provisorisch, denn die FIFA legt die Kontingente der einzelnen Konföderationen erst am 30. Mai fest. Die Debatte beeinflusst auch den Wahlkampf um das Präsidentamt des Weltverbandes. FIFA-Chef Joseph Blatter wirbt unter anderem mit möglichen weiteren Startplätzen für Teams aus Afrika und Asien.

Dies wird von der UEFA zurückgewiesen. „19 der besten 32 Mannschaften der Weltrangliste kommen aus Europa. Die letzten drei Weltmeister kommen aus Europa. Das ist eine gute Basis für unsere Forderung, mindestens 13+1 Mannschaft zu stellen“, sagte UEFA-Generalsekretär Gianni Infantino in Wien. Die WM-Qualifikationsgruppen werden am 25. Juli in St. Petersburg ausgelost.

FIFA-Präsident Blatter wird derweil bei seinem pikanten Auftritt vor dem UEFA-Kongress im Gegensatz zu seinen drei Gegenkandidaten den europäischen Funktionären nicht sein Wahlkampfprogramm präsentieren. Stattdessen will der Schweizer nur die übliche Begrüßungsansprache in seiner Funktion als Chef des Fußball-Weltverbandes halten. Darin darf er laut Statuten keine Werbebotschaften für eine kommende Amtszeit ausdrücken. „Herr Blatter hat sich entschieden, zu Beginn der Veranstaltung als FIFA-Präsident zu sprechen“, sagte Infantino.

Blatter war von der UEFA wie auch dessen Mitbewerber Prinz Ali bin al-Hussein, Michael van Praag und Luis Figo für eine Wahlkampfrede eingeladen worden. Offenbar rechnet der Schweizer aber ohnehin nicht mit vielen Unterstützern unter den UEFA-Delegierten. „Ob das mangelnder Respekt von Herrn Blatter gegenüber den Delegierten ist, muss jeder selbst befinden“, sagte Infantino.

Al-Hussein, van Praag und Figo gelten als von der UEFA installierte Kandidaten gegen Blatter. Allerdings hat sich Fußball-Europa noch nicht auf einen Bewerber verständigen können. Blatter ist angesichts der Unterstützung aus Asien und Afrika großer Favorit auf eine Wiederwahl beim FIFA-Kongress am 29. Mai in Zürich.