Umbruch bei russischem Club Anschi - Stars vor Absprung
Moskau (dpa) - Mit einem massiven Umbruch will der neureiche russische Fußball-Erstligist Anschi Machatschkala nach schwachem Saisonstart die Kurve bekommen.
Als Trainer verpflichtete der Club aus der Konfliktregion Dagestan im Nordkaukasus seinen früheren Coach Gadschi Gadschijew vom Ligarivalen Krylja Sowjetow Samara.
Gadschijew folgt damit auf den Niederländer René Meulensteen, der erst Ende Juli von seinem zurückgetretenen Landsmann Guus Hiddink übernommen hatte. Der ehrgeizige Europa-League-Teilnehmer Anschi hat aus den ersten vier Saisonspielen nur zwei Punkte geholt.
Nach jahrelangen Stareinkäufen für Hunderte Millionen Euro wolle Anschi verstärkt auf Jugendspieler setzen, kündigte der Club des milliardenschweren Präsidenten Sulejman Kerimow in einer Mitteilung an. Aufsichtsratschef Konstantin Remtschukow schrieb bei Twitter, viele teure Spieler würden den Verein verlassen und das Budget um 50 bis 70 Millionen US-Dollar entlasten.
Als Grund für den Kursschwenk werden finanzielle Probleme Kerimows vermutet. Jüngst waren die Aktien des Kaliherstellers Uralkali, bei dem der Oligarch Hauptanteilseigner ist, um bis zu einem Viertel eingebrochen. Remtschukow hingegen behauptete, die schwachen Spiele des Clubs hätten die Gesundheit des 46-Jährigen angegriffen.
Medien zufolge stehen nun die russischen Nationalspieler Igor Denissow und Alexander Kokorin, die beide erst im Sommer für hohe Millionensummen zu Anschi gewechselt waren, sowie Juri Schirkow vor dem Absprung. Die Zeitung „Iswestija“ berichtete von schweren Konflikten mit ausländischen Stars wie dem Kameruner Samuel Eto'o.