US-Team im Gold-Cup-Finale - Klinsmann droht Tribüne
Arlington (dpa) - Jürgen Klinsmann hat seine Rekordserie mit der US-Nationalmannschaft fortgesetzt, muss das Endspiel beim Gold Cup aber womöglich von der Tribüne aus verfolgen.
Beim 3:1 (2:0)-Halbfinalerfolg der Amerikaner im texanischen Arlington wurde der schwäbische Fußball-Trainer wegen seiner lautstarken Proteste kurz vor Spielende vom Spielfeldrand verbannt. „Das war eine Reaktion aus Frust“, sagte Klinsmann, nachdem er sich beim zehnten US-Sieg nacheinander über ein Foul an DaMarcus Beasley echauffiert hatte. „Ich entschuldige mich für meine Reaktion. Es war nicht gegen den Schiedsrichter gerichtet. Es war nur Frust, weil ich mich in dem Moment um die Gesundheit meines Spielers gesorgt hatte.“
Im Finale treffen die US-Boys am Sonntag in Chicago auf Panama, das gegen Mexiko 2:1 gewann. Für die Amerikaner ist es bereits das fünfte Finale beim Gold Cup in Serie. Der frühere Bayern-Profi Landon Donovan war mit zwei Treffern Matchwinner (27./53. Minute) der Klinsmann-Elf. Eddie Johnson (11.) hatte die frühe Führung erzielt, Nery Medina schaffte für Honduras den zwischenzeitlichen Anschlusstreffer (52.).
„Die ersten 30 Minuten waren brillant. Wir haben mit viel Druck und hohem Tempo gespielt. Wir wollten mit hoher Laufbereitschaft viele Chancen kreieren. Das haben wir geschafft“, sagte Klinsmann, der von Referee Wálter Quesada aus Costa Rica bestraft worden war.
Ob er für sein Verhalten büßen muss, wollte das Disziplinar- Komitee des CONCACAF-Verbandes binnen 48 Stunden nach Erhalt des Spielberichts entscheiden. „Er steht für seine Spieler ein“, sagte der frühere Hannover-Profi Beasley über den Coach, der zu Beginn seiner Amtszeit in den USA noch skeptisch beäugt worden war. „Hoffentlich erkennt der CONCACAF, dass es nicht zu bösartig war und erlaubt, dass er Sonntag an der Seitenlinie stehen kann.“