USA gegen Mexiko als Giganten-Gipfel der Gegensätze

Columbus (dpa) - Chaos beim Kontrahenten, höchste Konzentration bei den Klinsmännern. So unterschiedlich wie diesmal, waren die Vorzeichen vor dem Nordamerikaner-Klassiker zwischen den USA und Mexiko schon lange nicht mehr.

Die Gastgeber von Trainer Jürgen Klinsmann könnten mit einem Heimerfolg und einem gleichzeitigen Sieg oder Unentschieden von Honduras gegen Panama bereits am Dienstag in Columbus/Ohio das Ticket zur Fußball-WM 2014 in Brasilien buchen. Mexiko hingegen befindet sich ausgerechnet vor dem Duell beim Erzrivalen in der größten Krise seit mehr als 20 Jahren und sieht die WM-Teilnahme in Gefahr.

„Die stehen mit den Rücken zur Wand. Das wird ein sehr, sehr intensives Match“, sagte Klinsmann. Sein Team ist in der Sechser-Gruppe der CONCACAF-Zone mit 13 Zählern Zweiter hinter Costa Rica. Auf Rang drei steht nach dem 2:1-Coup in Mexiko City überraschend Honduras. Alle drei Mannschaften wären somit direkt für die WM qualifiziert. Die vermeintliche Fußball-Großmacht Mexiko indes findet sich vor den letzten drei Partien nur auf Rang vier wieder - und müsste somit in die nervenaufreibende Relegation gegen Neuseeland. „El Tri“ hat seit 1990 keine WM mehr verpasst, doch nun droht ein Fußball-Fauxpas. Und viele US-Fans hätten nichts dagegen, wenn ihr deutscher Chefcoach mit seiner Mannschaft dem Erzfeind aus dem Süden einen weiteren Nackenschlag verpasst.

Während Klinsmann nach der verdienten 1:3-Niederlage in Costa Rica im Training vor allem Wert auf Abwehrarbeit legte, entließ der mexikanische Verband im Anschluss an das 1:2 gegen Honduras seinen erfolglosen Coach Jose Manuel de la Torre. Assistent Luis Fernando Tena hat nun das Sagen und soll innerhalb von 72 Stunden aus einer total verunsicherten Mannschaft ein Team formen, das im Prestigeduell beim nördlichen Nachbarn punktet. Tena genießt in Mexiko hohes Ansehen, nachdem er die U23-Auswahl vor einem Jahr in London zum Olympiasieg geführt hatte.

Doch Columbus ist für die Gäste noch nie eine erfolgreiche Bühne gewesen. Dreimal standen sich die USA und Mexiko dort in der WM-Qualifikation gegenüber, dreimal gewannen das US-Team 2:0. Und auch diesmal strebt Klinsmann einen Sieg an. Man wolle schließlich jedes Spiel gewinnen, meinte der Schwabe selbstbewusst.

Er muss aber erneut auf Mittelfeldmann Michael Bradley verzichten, der sich beim Aufwärmen in Costa Rica eine schwere Knöchelverletzung zuzog. Des weiteren werden die gelbgesperrten Matt Besler, Geoff Cameron und Jozy Altidore fehlen. Und auch Bundesligaprofi John Brooks steht nicht zur Verfügung. Sein Verein, Hertha BSC, hatte mit Klinsmann vereinbart, dass der Verteidiger nach der Costa Rica-Partie wieder nach Deutschland fliegt, da die Berliner bereits am Freitag ein Heimspiel gegen Stuttgart haben.