Vorerst keine Misimovic-Rückkehr nach Ausbootung
Istanbul (dpa) - Der frühere Bundesligaprofi Zvjezdan Misimovic ist bei Galatasaray Istanbul aufs Abstellgleis geraten, eine Rückkehr nach Deutschland aktuell aber kein Thema.
Der bosnische Fußballer flog laut türkischen Medienberichten nach Deutschland, nachdem ihn Galatasarays Coach Gheorghe Hagi für die Partie bei Kayserispor (0:0) aus dem Kader gestrichen hatte. Der Rumäne hatte dem Bosnier eine negative Einstellung sowie technische und taktische Undiszipliniertheiten vorgeworfen. „Es passt nicht mit jedem Trainer“, sagte Misimovic den Berichten zufolge zu den Differenzen mit Hagi.
Der ehemalige Wolfsburger kündigte nach seiner Verbannung von den Profis an, zunächst privat trainieren zu wollen. „Wir werden sehen, was nun kommt“, sagte Misimovic, der nach eigenem Bekunden offen für Angebote von anderen Clubs ist. Da der Mittelfeldspieler in dieser Saison jedoch schon für zwei Clubs - Wolfsburg und Galatasaray - aktiv war, ist ein weiterer Wechsel in dieser Saison schwierig.
Wolfsburgs Manager Dieter Hoeneß verwies zudem darauf, dass der Tabellenzehnte der türkischen Süperlig Misimovic nicht ohne weiteres transferieren könne. „Erst wenn sie die noch ausstehende Rate an uns überweisen, haben sie auch die Transferrechte“, sagte Hoeneß der Nachrichtenagentur dpa. Eine Rückkehr zum VfL in der Winterpause ist kein Thema. Da die noch ausstehende Zahlung vereinbarungsgemäß erst zum 1. Juli 2011 geleistet werden muss, würden die Transferrechte frühestens im kommenden Sommer an den VfL zurückfallen. „Erst dann stellt sich diese Frage“, sagte Hoeneß.
Misimovic war im August für 7,5 Millionen Euro zu Galatasaray gewechselt, nachdem der VfL den Brasilianer Diego von Juventus Turin verpflichtet hatte. In Istanbul läuft es derzeit aber nicht rund. Der ehemalige UEFA-Cup-Sieger liegt nach 13 Spielen bereits 13 Punkte hinter Spitzenreiter Trabzonspor. Hagi-Vorgänger Frank Rijkaard musste bereits vor fünf Wochen seinen Hut nehmen.