„Was für ein Jahr!“: Juve und Khedira feiern 32. Titel

Turin (dpa) - Singend und jubelnd tanzten die Profis von Juventus Turin durch die Kabine, posierten strahlend im Meister-T-Shirt und ließen Coach Massimiliano Allegri hochleben: Das Team um den deutschen Fußball-Weltmeister Sami Khedira feierte seinen 32. Meistertitel am Montag ausgelassen.

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Der Rekordchampion ist nach dem 1:0-Sieg des AS Rom gegen den Zweiten SSC Neapel drei Spieltage vor Saisonende nicht mehr vom ersten Platz der Serie A zu verdrängen. „Jaaa!! Was für ein Jahr! Ich bin stolz ein Teil dieser Mannschaft zu sein!“, schrieb Khedira auf Facebook.

Die Fans feierten gemeinsam mit dem Team vor dem Trainingsgelände in Vinovo, auf Twitter jubelte der Rekordmeister: „Wir haben Geschichte geschrieben!“ Allegri lobte sein Team: „Ich sage immer, dass man nur an Schwierigkeiten wächst. Was unseren Weg angeht, bin ich sogar noch stolzer.“ Für Juve war es nach einer unglaublichen Aufholjagd und einer Serie von 25 Spielen ohne Niederlage der fünfte Scudetto in Serie, das gelang den Bianconeri zuletzt in den 1930er Jahren.

Für den deutschen Nationalspieler Khedira, der erst im vergangenen Sommer ablösefrei von Real Madrid zum italienischen Rekordmeister gewechselt war, war es in seiner ersten Saison in Italien der erste Titel. Mit dem 29-Jährigen auf dem Platz verlor Juve kein Ligaspiel.

„Es war eine unglaubliche und verrückte Saison“, sagte Kapitän Gianluigi Buffon. „Wir haben eine Million Widrigkeiten überwunden.“ Allegri, der im zweiten Jahr bei Juve den zweiten Meistertitel gewann, lobte: „Zu Beginn der Saison waren wir eine Gruppe, dann sind wir eine Mannschaft geworden.“ Der 48-Jährige soll seinen Vertrag in den kommenden Tagen vorzeitig verlängern.

Juve hat zudem noch die Chance, am 21. Mai im Pokalfinale gegen den AC Mailand wie im vergangenen Jahr das Double zu holen. Zudem peilt die alte Dame nach dem K.o. im Champions-League-Achtelfinale gegen den FC Bayern München kommendes Jahr international einen Titel an.

„Ich bin überzeugt, dass wir die Wut über das Ausscheiden mit in die nächste Saison nehmen werden und dass uns das sehr gut tun wird“, versprach Buffon. Allegri erklärte: „Wir müssen hohe Ambitionen haben und Dinge zum Ziel setzen, die unmöglich scheinen, aber es nicht sind. Wir müssen versuchen, die Champions League zu gewinnen.“

Den 32. Titel in der Serie A sicherte sich Juventus Turin am Ende souverän, das Team kassierte nur vier Niederlagen und stellte mit 18 Gegentreffern die beste Defensive der Liga. Dabei starteten die Bianconeri nach den Abgängen der Leistungsträger Andrea Pirlo, Arturo Vidal und Carlos Tevez katastrophal in die Saison.

Nach drei Spieltagen war Juve mit gerade einmal einem Punkt 16., nach zehn Spieltagen stand das Team mit elf Punkten Rückstand auf die Spitze auf Platz zwölf. „Die Ohrfeigen, die wir zu Beginn der Saison kassiert haben, haben uns gut getan“, erklärte Buffon.

Erst am 25. Spieltag übernahm das Team durch einen 1:0-Sieg gegen den SSC Neapel zum ersten Mal die Tabellenführung und gab sie nicht mehr ab. Aus den vergangenen 25 Ligapartien holte Juve 24 Siege und machte mit der unglaublichen Serie die Titelverteidigung perfekt. Fünf Titel in Serie gelangen zuvor nur Juve selbst (1931 bis 1935), AC Turin (1943 und 1946 bis 1949) und Inter Mailand (2006 bis 2010).