Weltfußballer-Kür: Ronaldo, Messi & ein Weltmeister?
Zürich (dpa) - Joachim Löw tippt auf einen deutschen Sieger, UEFA-Präsident Michel Platini hätte ebenfalls gerne einen Gewinner aus dem Weltmeisterland. Bei der Kür zum Weltfußballer wird am Montag der Kandidatenkreis weiter eingeengt.
23 Jahre nach der Ehrung von Lothar Matthäus waren gleich sechs deutsche Weltmeister im erweiterten Kreis der 23 Anwärter dabei, der nun auf drei begrenzt wird. „Normalerweise sind Messi und Cristiano Ronaldo immer dabei“, sagte Münchens Trainer Pep Guardiola, der aber auch seine Profis in einer guten Ausgangsposition sieht. „Natürlich, die Spieler von Bayern München verdienen diesen Titel. Alle Welt hat gesehen, was die geleistet haben.“
Der aus der Nationalmannschaft zurückgetretene Kapitän Philipp Lahm, Neu-Spielführer Bastian Schweinsteiger, Torwart Manuel Neuer, Thomas Müller, Mario Götze (alle FC Bayern München) und Toni Kroos (Real Madrid) standen auf der Ende Oktober veröffentlichten vorläufigen Liste des Fußball-Weltverbandes FIFA. Auch der Niederländer Arjen Robben vom FC Bayern zählte zu den 23 ausgewählten Spielern.
Geehrt wird am 12. Januar 2015 bei einer Gala in Zürich, die Champions-League-Dauertorschützen Lionel Messi (FC Barcelona) und Cristiano Ronaldo (Real Madrid) gehen als Favoriten in die Wahl von Sportjournalisten, Nationaltrainern und Kapitänen. „Ich glaube, dass es schon eine enge Geschichte wird, wer von den Spielern diese Auszeichnung bekommen wird“, sagte Bundestrainer Löw. „Aber ich denke, es wird einer von den Deutschen sein.“ Er selbst hat gute Chancen auf den seit 2010 vergebenen Titel Coach des Jahres.
Nationaltorwart Neuer, der nach seinen überragenden Auftritten auf dem Weg zum WM-Titel als deutscher Anwärter Nummer 1 gilt, sieht den Kampf um den Titel des Weltfußballers „schon entspannt“. Aber es sei „ein tolles Event, da treffen sich die besten Fußballer der Welt“, sagte der 28-Jährige.
Einziger deutscher Weltfußballer war bislang 1991 Lothar Matthäus, der ein Jahr zuvor in Italien mit Deutschland ebenfalls den WM-Titel erringen konnte - als Kapitän. „Ich bin der Ansicht, dass in einem WM-Jahr diese Auszeichnung an einen Spieler aus dem Team des Weltmeisters gehen sollte“, betonte UEFA-Chef Platini zuletzt.
Den Vorstoß des Franzosen fanden die Verantwortlichen bei Real Madrid gar nicht witzig. „Beim Oberhaupt des europäischen Fußballs sollte in dieser Frage strikte Unparteilichkeit herrschen“, hieß es vonseiten Reals. Nach vier Auszeichnungen für Messi, bester Spieler der WM in Brasilien, hatte Ronaldo den Argentinier im Januar mit seinem zweiten Erfolg als Nummer eins abgelöst. „Es sind alles überragende Fußballer“, erklärte Guardiola.