Wirbel um Geschenke an Schiedsrichter in Portugal
Lissabon (dpa) - Umstrittene Geschenke an Fußball-Schiedsrichter haben in Portugal heftigen Zoff zwischen den Lissabonnern Topclubs Benfica und Sporting ausgelöst. Sporting-Boss Bruno de Carvalho hatte dem Erzrivalen vorgeworfen, den Unparteiischen unerlaubte Geschenke zu machen.
Der Nationalverband FPF habe bei der Staatsanwaltschaft die Einleitung von Ermittlungen beantragt, berichtete das Portal „Maisfutebol“. Der FPF-Schiedsrichter-Rat nahm nach eigenen Angaben ebenfalls eine Untersuchung auf.
Benfica reagierte vorerst nicht. Der TV-Sender RTP berichtete aber unter Berufung auf den Club, der Rekordmeister erwäge drei Wochen vor dem Liga-Derby rechtliche Schritte. Der portugiesische Schiedsrichterverband versicherte derweil, alle Referees hielten sich an den UEFA-Ethikcode, der die Annahme von Aufmerksamkeiten im Wert von umgerechnet rund 180 Euro zulasse.
De Carvalho hatte am Montag vor den Kameras ein Paket geöffnet, das Benfica vorgeblich bei allen Spielen der ersten Mannschaft und des Reserveteams den Schieds- und Linienrichtern sowie auch den Verbandsbeobachtern überreicht. Das Paket beinhaltete Trikots, Eintrittskarten für Museen und Vouchers für mehrere Abendessen mit Sekt in teuren Restaurants. „Das macht 140 000 Euro im Jahr allein für Restaurants“, sagte er. Verband und Liga müssten „entscheiden, ob das schön ist“. Das Paket sei ihm anonym zugeschickt worden.