WM-Traum für Finke ganz nah - Eto'o soll es richten

Frankfurt/Main (dpa) - Samuel Eto'o soll es wieder einmal richten. Der Stürmerstar vom FC Chelsea ist der große Hoffnungsträger bei Kameruns Versuch, sich zum siebten Mal für eine Weltmeisterschaft zu qualifizieren.

Für Volker Finke, seit rund einem halben Jahr für die „Unbezähmbaren Löwen“ verantwortlich, wäre es die erste Teilnahme an einer Fußball-WM - und die Erfüllung eines langjährigen Traums. Die Chancen stehen vor dem Playoff-Rückspiel gegen Tunesien am Sonntag nicht schlecht. Im ersten Aufeinandertreffen der beiden afrikanischen Schwergewichte erkämpfte sich Kamerun ein 0:0, schon ein Treffer Eto'os könnte damit für das Ticket nach Brasilien reichen.

Insgesamt fünf WM-Plätze sind in Afrika zu vergeben. Fast schon sicher am Zuckerhut dabei ist Ghana nach dem 6:1 im Hinspiel gegen Ägypten. Auch Nigeria hat nach dem 2:1 in Äthiopien beste Chancen, daheim die WM-Teilnahme unter Dach und Fach zu bringen. Die Elfenbeinküste geht mit einem 3:1-Vorsprung ins Rückspiel gegen Senegal, das wegen einer FIFA-Strafe ins marokkanische Casablanca ausweichen muss. Burkina Faso hat in Algerien ein knappes 3:2 aus dem ersten Duell zu verteidigen.

Doch während die entscheidenden Partien zwischen Algerien und Burkina Faso sowie Ägypten und Ghana erst am Dienstag anstehen, werden die ersten drei Afrika-Plätze bereits an diesem Wochenende vergeben. Im Fokus stehen dabei vor allem Finke und seine Kameruner. Der 65-Jährige hat seine Landsleute aufgerufen, für das große Ziel alle Eigeninteressen zurückzustellen. „Wir brauchen keine weiteren Querelen oder Unruhen im Nationalteam. Wir brauchen Einheit und Frieden, wenn wir die schwere Hürde Tunesien überspringen wollen“, sagte Finke. „Das ist im Interesse der gesamten Nation.“

Finke hat in seiner kurzen Zeit in Afrika schon vieles mitgemacht. Erst wurde sein Team durch die FIFA vom Wettbewerb ausgeschlossen, weil sich die heimische Politik in die Angelegenheiten des Verbandes eingemischt hatte. Dann zierte sich Eto'o wieder einmal für sein Land aufzulaufen. Doch vor dem Showdown in Jaunde stellt sich selbst der exzentrische Angreifer in den Dienst des Teams. „Ich bin froh, dass Samuel zuletzt für den FC Chelsea wieder getroffen hat“, lobte Finke seinen Superstar. In der Champions League besiegte Eto'o den FC Schalke 04 praktisch im Alleingang.

Doch die Tunesier haben trotz der enttäuschenden Nullnummer vor heimischer Kulisse noch nicht aufgegeben. „Es wird nicht einfach, aber ich habe vollstes Vertrauen in meine Spieler“, sagte der niederländische Trainer Ruud Krol. „Es wird schwer, aber nicht unmöglich.“ Die Partie in der kamerunischen Hauptstadt wird auch zum Treffen vieler Bundesliga-Profis. Finke setzt unter anderem auf den Mainzer Maxim Choupo-Moting und Jacques Zoua vom Hamburger SV. Für Tunesien sind Karim Haggui vom VfB Stuttgart sowie die beiden Hertha-Profis Änis Ben-Hatira und Sami Allagui dabei.