„Wunderbare Karriere“: Arne Friedrich hört auf
Berlin (dpa) - Nun ist doch Schluss: Der 82-malige Nationalspieler Arne Friedrich hat wegen anhaltender Rückenprobleme sein Karriereende bekanntgegeben.
Noch vor wenigen Wochen hatte der 34-Jährige Routinier vom US-Club Chicago Fire seinen Rücktritt vom Fußball dementiert, jetzt zog der Abwehrspieler einen Schlussstrich.
„Nach langer Überlegung, viel Zeit in der Reha und in Absprache mit meinen Ärzten und Therapeuten habe ich mich dazu entschieden, meine Karriere als Fußballprofi zu beenden“, teilte Friedrich auf seiner Homepage mit und bilanzierte nach gut einem Dutzend Profijahren: „Ich blicke mit tiefer Zufriedenheit auf eine wunderbare Karriere zurück und freue mich nun eine neue Tür zu öffnen.“
Seinen Abschied begründete er mit gesundheitlichen Sorgen. „In den letzten Wochen und Monaten bereitete mir mein Rücken zunehmend Probleme. Nach zwei Bandscheibenvorfällen ist mein Körper nicht mehr in der Lage, den Anforderungen als Profisportler gerecht zu werden.“ Daher habe er seinen Vertrag beim US-Club Chicago Fire aufgelöst. Der Kontrakt beim Team aus der nordamerikanischen Profiliga MLS wäre noch bis zum Jahresende gelaufen. Friedrich hatte Anfang Mai erklärt, dass er sich einen Abschied nach dieser Saison vorstellen könne. Damals war bereits von Rücktritt die Rede - aus Sicht von Friedrich ein Missverständnis.
Der gebürtige Bad Oeynhausener hatte seine Profilaufbahn 2000 bei Arminia Bielefeld begonnen und war zwei Jahre später mit den Ost-Westfalen in die Bundesliga aufgestiegen. Danach wechselte er jedoch zu Hertha BSC. In Berlin reifte er schnell zum Nationalspieler und erlebte 2006 als Rechtsverteidiger das WM-Sommermärchen unter Bundestrainer Jürgen Klinsmann. Vier Jahre später in Südafrika setzte auch Joachim Löw auf Friedrich und ließ ihn auf dessen bevorzugter Position als Innenverteidiger spielen. Im WM-Viertelfinale gelang Friedrich beim rauschenden 4:0 gegen Argentinien sogar endlich sein erstes und einziges Auswahltor. Bald darauf war Schluss im DFB-Team.
Vor der WM war Friedrich mit Hertha BSC abgestiegen, nach dem Turnier in Südafrika lief er für den VfL Wolfsburg in der Bundesliga auf, ehe der zweimalige EM-Teilnehmer 2012 das Abenteuer Amerika wagte. „Es war eine fantastische Zeit mit unglaublich tollen Erfahrungen. Ich habe in Amerika viele Freunde gewonnen und in Chicago eine Art zweite Heimat gefunden“, schrieb Friedrich, der nun einen neuen Lebensabschnitt beginnen will. Zunächst wolle er sich aber auf seine Gesundheit konzentrieren.