Zehn Angeklagte in österreichischem Wettskandal
Graz (dpa) - Wegen der Wettbetrugs-Affäre im österreichischen Fußball müssen sich zunächst zehn Beschuldigte vor Gericht verantworten. Das gab die Staatsanwaltschaft Graz am Karfreitag bekannt.
Den Angeklagten wird unter anderem versuchte Manipulation von 18 Spielen der österreichischen Bundesliga und Ersten Liga zwischen November 2004 und Oktober 2013 sowie Betrug vorgeworfen.
Dadurch seien etliche Wettanbieter zu Schaden gekommen seien, teilte Staatsanwaltschaftssprecher Hansjörg Bacher mit. Zudem bestehe der Verdacht der Erpressung. Im Mittelpunkt der Affäre steht der ehemalige SV-Grödig-Profi Dominique Taboga, der auf Lebenszeit gesperrt worden ist. Angeklagt ist auch der Stürmer Sanel Kuljić.
Taboga soll an 14 Spielmanipulationen beteiligt gewesen sein, Kuljić an zehn. Verfahren gegen 15 weitere Beschuldigte wurden abgetrennt und sollen separat weitergeführt. Die Ermittlungen gegen 18 Verdächtige wurden eingestellt. Bei den Wettbetrügereien sollen Bestechungsgelder in der Höhe von 7000 bis 40 000 Euro geflossen sein. Die Einsätze betrugen bis zu 300 000 Euro.
Kuljic und vier weiteren Angeklagten wird Erpressung zur Last gelegt. Sie sollen mit Körperverletzungen, dem Tod und der Vernichtung der wirtschaftlichen Existenz gedroht haben, um andere zur Teilnahme an den Betrügereien zu bewegen. Ein Termin für den Prozessbeginn wurde noch nicht genannt.