„Zeichen stehen auf Krieg“: Tevez kontra Mancini

London (dpa) - Nach Trainer Roberto Mancini und den Fans haben nun auch die Verantwortlichen von Manchester City genug von den Eskapaden ihres Angreifers Carlos Tevez.

Wegen „offensichtlichen Fehlverhaltens“ und Vertragsbruchs in fünf Punkten verurteilte eine Disziplinarkommission des englischen Spitzenreiters den Argentinier zu einer Geldstrafe in Höhe von etwa 1,1 Millionen Euro - für den exzentrischen Stürmer etwa ein Monatsgehalt.

Nun ließ Tevez nun über sein Management verlauten, dass er „diesen Kampf bis zum Ende der Welt verfolgen“ werde und eine Klage gegen Mancini wegen Diffamierung anstrebe. „Wir weisen alle Anschuldigungen gegen Carlos Tevez von uns und prüfen rechtliche Schritte“, hieß es aus dem Lager des Argentiniers.

Tevez hatte im Champions-League-Spiel beim FC Bayern München am 27. September die Einwechslung verweigert. Der englische Fußball-Pokalsieger hatte den Profi daraufhin zunächst vereinsintern für zwei Wochen gesperrt. Auch nach Ablauf dieser Sperre wird der 59-fache argentinische Nationalspieler nicht am Training teilnehmen.

Nach dem Vorfall in München hatte der Club Untersuchungen eingeleitet, die die Aussagen von Trainer Mancini bestätigen und den Tatbestand der Arbeitsverweigerung belegen sollen. Rückendeckung durch die Clubführung erhielt der Italiener in einem Telefonat mit City-Vorstandsmitglied Khaldoon al-Mubarak. „Clubeigentümer Scheich Mansour bin Zayed al Nayhan fühlt sich von Carlos Tevez betrogen“, teilte al-Mubarak mit. Als Sieger im Machtkampf mit Tevez mag sich Mancini dennoch nicht fühlen. Durch die angedrohte Klage kommt der Verein trotz sportlicher Erfolge nicht aus den Negativ-Schlagzeilen.

„In Manchester stehen die Zeichen seit Dienstagabend auf Krieg“, befand die Zeitung „The Independent“. Auch weil der Verein einen vorzeitigen Wechsel zur nächsten Transferperiode im Januar 2012 ausschließt. „Tevez könnte seinen Drei-Jahres-Vertrag in der City-Reserve absitzen“, befürchtet der „Daily Mail“.

Einem Vereinswechsel will man nach Angaben eines Clubsprechers nur dann zustimmen, wenn „das Angebot den Marktwert des Spielers reflektiert“. ManCity fordert für den in Ungnade gefallenen Star eine Ablöse von 45 Millionen Euro. Tevez war im Juli 2009 vom Stadtrivalen Manchester United zu den Citizens gewechselt. Als Kapitän führte er den Club im Mai 2011 zum englischen Pokalsieg und damit zum ersten Titelgewinn seit 35 Jahren.