Zwangsabstieg für zwei griechische Erstligaclubs
Athen (dpa) - Chaos im griechischen Fußball: Nach einem langen sportjuristischen Tauziehen ist der Zwangsabstieg der beiden Erstligisten Olympiakos Volos und A.O.Kavala besiegelt.
Die zuständige Kommission für Berufssport (EEA) in Athen beschloss, dass beide Clubs in die vierte griechische Liga absteigen müssen. Die Vereine konnten laut EEA nicht beweisen, dass sie jede Beziehung zu ihren von der Justiz angeklagten ehemaligen Besitzern abgebrochen haben. In der Hafenstadt Volos lieferten sich aufgebrachte Fans vorübergehend Zusammenstöße mit der Polizei, berichtete das Staatsradio (NET).
Es gilt als sicher, dass die griechische Meisterschaft der Superliga nicht wie geplant an diesem Wochenende starten kann, hieß es in griechischen Medien. Zunächst müsse entschieden werden, welche Vereine Volos und Kavala ersetzen sollen. Zudem könnten die beiden Clubs ihre Fälle vor den höchsten griechischen Verwaltungsgerichtshof bringen und einstweilige Verfügung beantragen.
Die beiden Clubbesitzer Achilleas Beos (Volos) und Makis Psomiadis (Kavala) waren vom griechischen Fußballverband (EPO) zu lebenslangen Sperren und Geldstrafen in Höhe von je 90 000 Euro verurteilt worden. Sie dürfen nie wieder ein Amt im Fußball annehmen und kein griechisches Stadion mehr betreten. Gegen beide läuft auch ein juristisches Verfahren. Sie sollen mehrere Spiele manipuliert haben.
Welche diese sind, versucht derzeit die Justiz zu klären. Die Europäische Fußball-Union UEFA hatte in den vergangenen zwei Jahren mehrere Spiele griechischer Mannschaften als „verdächtig“ eingestuft. Der griechische Fußballverband hatte zudem den beiden Teams zunächst zehn und acht Punkte abgezogen.