KFC Uerdingen Der KFC fliegt gegen RWO aus dem Pokal
Fußball-Regionalligist KFC Uerdingen fehlt beim 0:2 im Verbandspokal gegen Klassenkonkurrent Oberhausen die Durchschlagskraft.
Es hätte nicht viel gefehlt, da wäre der Plan von Trainer Michael Wiesinger aufgegangen. Es lief die 13. Minute, ein langes Zuspiel zu Maximilian Beister, der gestern im Pokalspiel gegen Rot-Weiß Oberhausen sein Startelf-Debüt feierte. Der Ex-Bundesliga-Profi kreuzte den Laufweg mit Florian Rüter, legte ihm den Ball vor. Doch Rüter nutzte die freie Schussbahn nicht. Sein Versuch ging knapp am Tor vorbei. Keine frühe Führung, kein Treffer, dafür sieben Minuten später ein Fernschuss auf holprigem Boden zum 0:1 durch den Oberhausener Tim Hermes.
Den Rückstand konnten die Krefelder in 70 Minuten nicht mehr drehen, weil es mal wieder im Abschluss oder in der Vorarbeit haperte. Das 0:2 fiel in der Schlussphase nach einem Konter. Das Aus im Viertelfinale des Niederrhein-Pokals.
Um die Malaise in der Offensive zu beheben, hatten die Uerdinger im Winter Beister verpflichtet. Einer, der den letzten Pass spielen kann, wie in dieser Szene gesehen, oder selbst das Tor erzielt. Die Analyse der sportlichen Führung mit dem Vorstand in der Winterpause war eine klare: So wie in der Hinrunde kann es nicht weiter gehen. Beister soll die Lösung sein, mehr Variabilität in der Offensive bringen. Weichen muss dafür Marcel Reichwein, der Stoßstürmer der Hinrunde, dessen Quote nicht die optimalste ist — vier Tore in der Liga, vier im Pokal.
Diesmal stürmte Beister mit Rüter von Beginn an — wie schon im vorletzten Testspiel gegen Racing Union Luxembourg, beim 2:0-Sieg. Marcel Reichwein, der in der Hinrunde noch Stammkraft in der Offensive gewesen war, und Lucas Musculus saßen nur auf der Bank. Ein ungewohntes Bild. Beide hatten im letzten Test, beim 0:0 gegen Turu Düsseldorf, gemeinsam begonnen, den Trainer aber offensichtlich nicht überzeugen können, gegen die groß gewachsenen Oberhausener Abwehrspieler die richtige Option zu sein.
Wiesinger entschied sich für das Duo Beister und Rüter in der offensiven Zentralen. Rüter war es auch, dessen Schuss nach der Halbzeit erst auf der Linie entschärft wurde. Der 27-Jährige besticht durch seine hohe Endgeschwindigkeit, die er mit einer guten Ballbehandlung paart, ideal im Eins-gegen-Eins. Und Beister zeigte schon im ersten Pflichtspiel, dass er mit seiner Ballfertigkeit und dem Auge für den Nebenmann der Mannschaft noch helfen wird, wenn er bald wieder in vollem Besitz seiner Kräfte sein wird. Nach 63 Minuten war Schluss für den 27-Jährigen früheren Bundesligaspieler. „Ich weiß um seine körperliche Fitness und wollte einen neuen Impuls setzen“, sagte Wiesinger auf die Frage nach der frühen Auswechslung. Es kam Musculus ins Spiel. Für die letzten zehn Minuten folgte dann auch noch Reichwein. Doch die Wende gelang nicht mehr.
Und so konstatierte Wiesinger: „Das Thema läuft uns hinterher. Es hat wieder der letzte Punch gefehlt im Strafraum. Das hat weh getan. Die Mannschaft hat läuferisch alles reingehauen.“ Bisher hatten die Uerdinger in der Liga nur zwei Niederlagen erlitten. In Bonn und beim 1. FC Köln. Diesmal unterlagen die Krefelder einer gehobenen Regionalliga-Mannschaft, die sich defensiv stabilisiert hat.
Zu allem Überfluss holte sich Kapitän Mario Erb in den letzten Minuten noch eine Rote Karte für ein grobes Foulspiel ab.