Fußball KFC: Effenberg sieht nur 60 gute Minuten
Krefeld · Der neue Manager Sport beim KFC Uerdingen erlebt beim Testspiel gegen den VfL Bochum eine 2:4-Niederlage seiner Mannschaft.
Ganz nah, aber nicht direkt auf der Trainerbank hat sich Stefan Effenberg beim ersten Test des KFC Uerdingen platziert. In Bochum, auf dem Trainingsplatz gegen den Zweitligisten, sah der neue Manager Sport des Fußball-Drittligisten einen engagierten Auftritt seiner Mannschaft. „Jetzt hin, da muss er hin“ – quasi jede Aktion auf dem Feld wird vom Champions-League-Sieger mitgedacht und auch kommentiert. Effenberg, das wurde am Donnerstagmittag rund vier Stunden nach seiner offiziellen Vorstellung im Tulip Inn Hotel in Düsseldorf deutlich, will nah am Team dran sein. „Ich habe in der ersten Woche bereits gute Gespräche mit den Spielern und dem Trainerteam geführt. Ich werde sicherlich auch mal in der Kabine auftauchen“, sagte der 51-Jährige bereits am Vormittag in Düsseldorf.
Reisinger: „Bochum wäre
sicher schlagbar gewesen“
Wie das aussehen kann, zeigte sich dann auf dem Trainingsplatz in Bochum. Nicht neben dem Trainerteam, aber in unmittelbarer Nähe beobachtete Effenberg das Spiel seiner Mannschaft konzentriert. 2:4 lautete das Resultat am Ende einer unterhaltsamen Partie. Trainer Stefan Reisinger zeigte sich mit der Spielweise seiner Mannschaft nicht gänzlich einverstanden. „Natürlich will ich immer gewinnen. Heute wären die Bochumer sicher zu schlagen gewesen. Wir müssen lernen, dass wir uns bis zur letzten Minute reinhängen, dass wir auch in der 3. Liga Einsatz bis zur 90. oder 95. Minute zeigen müssen.
Stefan Effenberg, der neue Manager Sport, wollte sich nach dem Spiel keinen weiteren Kommentar entlocken lassen, ließ aber über die KFC-Homepage verlauten: „Bis zur 60. Minute haben wir sehr ordentlich gespielt. Danach war es leider sehr wenig.“
Effenbergs erste Aufgabe wird es sein, einen Trainer mit gültiger Lizenz an die Seite von Stefan Reisinger zu stellen. „Wir haben dazu bereits erste Gespräche geführt und müssen jetzt schauen, dass wir im Rahmen der vom DFB vorgegebenen Richtlinien eine Lösung finden“, so Effenberg. Fest stehe aber bereits jetzt, dass Reisinger ein „ganz wichtiger Faktor“ für die Mannschaft bleiben soll.
Klar sei außerdem, dass der „Tiger“, der zwar im Besitz der Fußballehrerlizenz ist, nicht die Rolle des Cheftrainers einnehmen wird – auch nicht auf dem Papier. „Das ist nicht mein Plan“, sagt Effenberg, dessen Vertrag beim KFC bis zum Juni 2022 gültig ist.
Chronik des Testspiels: Beim KFC bestand die Abwehr vor Lukas Königshofer aus Kevin Großkreutz, Dominic Maroh, Jan Kirchhoff und Hakim Guenoche. Im zentralen Mittelfeld liefen Patrick Pflücke und erstmals nach der Whatsapp-Affäre auch Manuel Konrad. Christian Kinsombi, Selim Gündüz, Ali Ibrahimaj und Osayamen Osawe versuchten sich in der Offensive, wobei der ehemalige Bochumer Gündüz und Kinsombi über die Flügel agierten.
Christian Kinsombi nach einer Ecke und Dominic Maroh per Kopf nach einem Freistoß von Patrick Pflücke drehten zunächst den frühen Rückstand der Hausherren. Tom Weilandt hatte die Hausherren per Elfmeter in Führung gebracht (10.), nachdem ausgerechnet dem Ex-Bochumer Selim Gündüz der Ball an die Hand gesprungen war. Thomas Eisfeld traf kurz vor dem Halbzeitpfiff per direktem Freistoß für die Bochumer zum 2:2.
Im zweiten Durchgang wussten die Gäste nicht mehr zu überzeugen. Der VfL gab den Ton an und ging nach einem weiteren Standard in Führung. Weilandt staubte ab, nachdem KFC-Torwart Lukas Königshofer einen Freistoß von Eisfeld noch an den Pfosten gelenkt hatte. Den Schlusspunkt setzte erneut Eisfeld, der nach einem Sololauf von Osei-Tutu den Ball über die Linie drückte.
Nach einer Trainingseinheit am Freitag geht es für die KFC-Spieler in ein freies Wochenende. Am Montag nimmt der KFC dann die Vorbereitung auf das Auswärtsspiel beim TSV 1860 München auf.