KFC Uerdingen Zuschauer sehen gegen Köln einen starken KFC
1:1 endete die Partie des KFC gegen die Kölner Viktoria. Die Fans sind gut gestimmt, sie glauben an den Durchmarsch in die dritte Liga.
Krefeld. Als Schiedsrichter Andreas Steffens das Topspiel zwischen dem KFC Uerdingen und der Viktoria aus Köln abpfiff, wussten die meisten der 4827 Zuschauer in der Grotenburg nicht so richtig, wohin mit sich. Da war zum einen eine über weite Strecken gute Leistung der Uerdinger. Doch zum anderen reichte eben jene Leistung trotz drückender Überlegenheit nicht zu einem so wichtigen Heimsieg. 1:1 hieß es am Ende — das vierte Unentschieden aus den letzten fünf Spielen. Nach einem kurzen Blick nach unten richteten dann doch die meisten den Kopf aber wieder nach oben. Die Mannschaft fand den Weg in die Kurve und wurde gebührend von den Fans verabschiedet.
Der Traum vom Aufstieg hat nach diesem Topspiel lange keinen Knacks bekommen. Zehn Spieltage vor dem Ende liegt der KFC zwei Punkte vor Köln. Die Viktoria hat allerdings zwei Spiele weniger. Es bleibt spannend, auch unter den Fans. Leon Stirken sagt: „Der KFC hat heute den Sieg verdient. Es ist aber noch nichts entschieden. Köln muss erst einmal die Nachholspiele gewinnen.“ Stirken vertritt damit die vorherrschende Meinung unter den Anhängern. Die positiv gestimmten KFC-Fans glauben an den Durchmarsch in den Profifußball und die dritte Liga.
Neu-Trainer Stefan Krämer spielt dabei eine nicht unerhebliche Rolle. Der 51-Jährige lässt einen offensiveren Fußball spielen als noch unter Vorgänger Michael Wiesinger. Das kommt an bei den Fans. Knapp 5000 von ihnen hatten beim Topspiel mal wieder für eine gebührende Kulisse in der Grotenburg gesorgt. Bei bestem Wetter und Länderspielpause nutzten viele den Sonntag und strömten in die Grotenburg. Viele blieben bis zuletzt außerhalb des Stadions und verbrachten die Zeit in der Sonne. Gepaart mit der obligatorischen Stadionwurst war alles für den Knaller angerichtet. Als sie dann den Weg ins Stadion suchten, herrschte an den Tickethäusern jedoch Chaos.
Der Ansturm sorgte bei den Organisatoren wohl für Stress. In den sozialen Netzwerken kursierten Bilder mit langen Schlangen vor dem Einlass. Nachdem viele ihren Unmut äußerten, erklärte das Sicherheitspersonal, dass es keine gedruckten Tickets mehr gebe. Bis auf einige Pöbeleien gegen Mitarbeiter blieb es jedoch ruhig. Erst 35 Minuten nach dem Anpfiff saßen auch die letzten Zuschauer auf ihren Plätzen.
Viel verpasst hatten sie bis dahin nicht. Die couragierte Anfangsphase zahlten die Fans mit Sprechchören und viel Elan zurück. Von den rund 250 Anhängern aus Köln war kaum etwas zu hören. Während der Grotifant gewohnt seine Bahnen zog, blieb der große Jubelschrei in der ersten Halbzeit aber aus.
Nach gutem Beginn präsentierte sich Uerdingen vor dem Kölner Tor zu harmlos, auch die Fans schalteten nach anfänglicher Euphorie einem Gang zurück. Gesänge im diesmal ausverkauften Stehplatz-Block blieben meist unten hängen. Nur selten machten sich auch die oberen Reihen bemerkbar.
Für die meisten im K-Block ging die Vorbereitung ohnehin schon am Samstag los. Rund 100 Anhänger kamen am Sonnabend zum Abschlusstraining in Oppum und machten samt Pyrotechnik ordentlich Stimmung. Um 13.30 Uhr machte sich der Kern der Krefelder Szene vor dem Spiel zum Marsch in Richtung Stadion.
Richtig stimmungsvoll wurde es erst in der zweiten Halbzeit. Das 1:0 der Kölner war für den KFC wie ein Weckruf. Maximilian Beister glich in der 57. Minute aus, Oguzhan Kefkir verschoss einen Uerdinger Elfmeter (80.). Die Grotenburg kochte. Mit „Uerdingen, Uerdingen“ Sprechchören trieben die Anhänger ihre Mannschaft nach vorne.
KFC-Trainer Stefan Krämer sagt: „Sie haben uns wirklich nach vorne gepeitscht. Da ist auch immer ein Risiko, dabei zu überdrehen. Der Fußball, auf den wir Bock haben, gefällt auch den Leuten.“ Zum Siegtreffer reichte es aber trotz bester Chancen nicht mehr.