Klopp trotzig: „Wir werden kommen“
Dortmund in der Defensive fehlerhaft, im Spielaufbau ohne Inspiration.
Gelsenkirchen. Diese Pleite hatte Spuren hinterlassen. Jürgen Klopp sah rund eine Stunde nach dem verlorenen Revierderby immer noch gequält aus. Vielleicht lag es an der Tatsache, dass er sich eingestehen musste, dass er und seine Mannschaft diese Begegnung gegen Schalke verdient verloren hatten. Weil sie sich zwei Gegentreffer erlaubten, die einer Spitzenmannschaft nicht unterlaufen dürfen.
Erst ließ Mats Hummels bei seinem ersten Einsatz in der Startelf nach Verletzungspause Joel Matip frei einköpfen. Dann wollte Adrian Ramos im eigenen Strafraum klären und bereitete damit beinahe stümperhaft das 0:2 von Eric-Maxime Choupo-Moting vor. „Wer solche Gegentore bekommt, der kann generell im Fußball nicht gewinnen“, sagte der BVB-Trainer.
Es war erstaunlich, wie ideenlos die Dortmunder im Spielaufbau agierten. Das, was sie einmal ausmachte, das kreative und schnelle Angriffsspiel, war in dieser Begegnung, außer beim Anschlusstreffer von Pierre-Emerick Aubameyang, nicht zu sehen. „Meine Jungs wollen, aber im Moment kommt nix dabei raus“, sagte Klopp.
Des Trainers Profis sind derzeit nicht auf ihrem höchsten Leistungsstand, das Zusammenspiel funktioniert nicht. Die Defensive hat in sechs Bundesligaspielen elf Gegentreffer hinnehmen müssen. Das alles spricht nicht für den BVB. Die hohe Verletztenzahl von sieben Spielern können die Dortmunder momentan nicht kompensieren.
Während die Schalker um Trainer Jens Keller mittlerweile offenbar einen Weg gefunden haben, damit umzugehen und zu improvisieren, ist Jürgen Klopp noch auf der Suche. Mit den zwei defensiven Mittelfeldspielern Matthias Ginter und Sven Bender hatte sich Klopp gegen Schalke selbst um die kreativen Elemente gebracht. „Wir werden kommen, auch wenn es noch einen Moment dauert, wir werden kommen“, sagte der BVB-Trainer beinahe trotzig. jst