Löw: Bierhoff „wahnsinnig wichtig“

Washington (dpa) - Joachim Löw kann die öffentlichen Irritationen um Oliver Bierhoff nicht nachvollziehen und wehrt sich gegen alle Spekulationen um seinen Vertrauten.

„Eines muss man auf jeden Fall herausstreichen: Der Oliver und ich arbeiten seit neun Jahren zusammen. Wir wissen intern alles voneinander und verstehen uns bestens. Er ist für mich ein wahnsinnig wichtiger Ansprechpartner und eine wichtige Verbindungsposition im DFB, von der Mannschaft zum Präsidium und in allen anderen Bereichen“, erklärte Löw zu Bierhoff vor dem Freundschaftsspiel gegen die USA.

Für Fehlinterpretationen von jüngsten Aussagen des Teammanagers sei überhaupt kein Platz, machte Löw deutlich. „Eines kann ich sagen, der Oliver wird definitiv bis 2014 bei der Nationalmannschaft sein - definitiv!“, betonte der Bundestrainer: „Wir arbeiten so vertrauensvoll zusammen. Da habe ich überhaupt keine Bedenken, dass da irgendetwas sein wird bis 2014. Der Oliver steht mit größter Leidenschaft hinter dieser Mannschaft, hinter diesem Team. Da wird es vor 2014 nie eine Änderung geben, da können Sie versichert sein.“

Nachdem Bierhoff auf der US-Tour zunächst die DFB-Saison von Routinier Podolski als „Stillstand“ eingestuft hatte und dann laut über seine Zukunft nach der WM im kommenden Jahr nachgedacht hatte, gab es größere Aufgeregtheit. „Nachdem das ein bisschen Wellen geschlagen hat, habe ich mal die ganze Passage gelesen“, berichtete Löw und fasste zusammen: „Natürlich weiß ich, wie es in unserem Innenverhältnis aussieht. Wenn man das liest, dann hat er auch gesagt, dass er Spaß hat, dass er sich auch ab und zu hinterfragt wie wir alle.“

Bierhoff hatte in einem Interview über seine Zukunft nach Auslaufen seines Vertrages im Sommer 2014 sinniert und eine persönliche Entscheidung noch für die Zeit vor Turnierbeginn in Brasilien angekündigt. „Ja, das wäre nur fair gegenüber dem Verband und meinem Team mit Joachim Löw, Hansi Flick, Andreas Köpke und dem Betreuerstab. Ich könnte auch ohne Vertragsverlängerung in die WM gehen. Aber der DFB muss planen, also wird es vorher eine Entscheidung geben“, sagte Bierhoff zu seinem Kontrakt.

Löw, dessen Vertrag mit der Weltmeisterschaft ebenfalls ausläuft, hält sich über seine Zukunftsplanung weiter bedeckt: „Für uns steht ja alle zwei Jahre ein Vertragsende an, wo wir uns fragen, was können wir bewegen, was können wir tun.“ Alle in der sportlichen Leitung würden sich mal Gedanken machen, „wenn es an der Zeit ist. Wir haben gesagt, wir warten jetzt mal die WM-Qualifikation ab, und dann wird man sehen“, wiederholte Löw in Washington in Sachen Verlängerung.