Löws Kader: Engpass im Angriff gegen Kasachstan
München (dpa) - Fünf Monate nach dem 4:4-Wahnsinn gegen Schweden lenkt Joachim Löw mit der Nominierung seines Kaders für den Länderspiel-Doppelpack gegen Kasachstan den Fokus wieder auf die Fußball-Weltmeisterschaft 2014.
Der Bundestrainer muss in den Partien am 22. März in Astana sowie vier Tage später in Nürnberg mit eingeschränkten personellen Möglichkeiten in der Offensive leben - die er aber wohl nicht mit einem Nationalelf-Comeback von Stefan Kießling beantworten wird. Der Name des zuletzt bei der WM 2010 in Südafrika eingesetzten Leverkusener Torjägers dürfte an diesem Donnerstag trotz des Ausfalls von Torjäger Miroslav Klose erneut nicht auf der Kaderliste auftauchen.
Neben dem noch nicht von einem Außenband-Teilabriss im rechten Knie genesenen Römer Klose wird definitiv auch Mats Hummels im Aufgebot für die ersten Punktspiele 2013 fehlen. Der Dortmunder Innenverteidiger muss nach einem Teilriss des Außenbandes und Sehnenansatzes im rechten Sprunggelenk mehrere Wochen pausieren.
Von den Offensivkräften ist zudem Lukas Podolski angeschlagen. Der Flügelstürmer des FC Arsenal musste wegen einer in der Schwere unklaren Sprunggelenksverletzung auch auf seine Teilnahme am Champions-League-Spiel der „Gunners“ beim FC Bayern am Mittwoch verzichten. Der Dortmunder Marco Reus ist zudem nach seiner zweiten Gelben Karte aus dem Schweden-Spiel, bei dem das DFB-Team eine 4:0-Führung verspielt hatte, in Kasachstan gesperrt.
Bayern-Angreifer Mario Gomez, die erste Alternative für Klose als zentrale Sturmspitze, plagt sich mit einer schmerzhaften Beckenkammprellung herum, ist aber einsatzfähig. Löw hatte zuletzt bereits damit angefangen, wie Welt- und Europameister Spanien auch mal ohne echten Mittelstürmer zu agieren. Er erprobte mit offensiven Mittelfeldspielern wie Mesut Özil oder Mario Götze das spanische Modell. Das könnte er auch fortsetzen.
Götze wird ebenso zurückkehren wie seine Dortmunder Vereinskollegen Marcel Schmelzer und Reus oder auch Vizekapitän Bastian Schweinsteiger vom FC Bayern. Sie hatten im vergangenen Monat zum Jahresauftakt beim 2:1-Sieg in Paris gegen Frankreich verletzt gefehlt.
Die Marschroute für 2013 hatte Kapitän Philipp Lahm schon zu Jahresbeginn vorgegeben: „Wir wollen uns so schnell wie möglich für die WM qualifizieren.“ Mit 10 Punkten führt Deutschland seine Gruppe im Kampf um das einzige direkte Ticket nach Brasilien vor Schweden (7) an, das allerdings ein Spiel weniger ausgetragen hat. Kasachstan ist Vorletzter mit nur einem Zähler aus vier Partien.
Löw wird seinen Kader am Montagabend in Frankfurt am Main zusammenziehen. Von dort geht es donnerstags nach Astana. Der Zeitunterschied zu Deutschland beträgt in Kasachstan plus fünf Stunden. Die Partie wird dort am Freitag, 22. März, um 24.00 Uhr Ortszeit angepfiffen (19.00 Uhr deutscher Zeit).