Manuel Neuer ist kein Typ zum Abheben

Die deutsche Nummer eins will bodenständig bleiben. Nicht ganz einfach im Fußballgeschäft.

Düsseldorf. „Er sieht die Dinge früher als andere“, sagt Bastian Schweinsteiger. „Andere beschweren sich über Flatterbälle, Manuel hält sie einfach fest.“ Das sind aber nicht die einzigen Unterschiede.

Manuel Neuer spielt für den FC Bayern und ist die unumstrittene Nummer eins in der deutschen Fußball-Nationalmannschaft. Ein Kerl wie ein Baum, ein Athlet wie aus dem Bilderbuch, ein Torwart, der seinen Konkurrenten auf Jahre wahrscheinlich keine Chance lassen wird, die Nummer eins zu sein.

Manuel Neuer hat etwas Einmaliges, aber Einmaligkeit findet er eher störend. „Ich bin kein Held“, sagt der Mann, der für 22 Millionen Euro von Schalke nach München wechselte. Heldenstatus ist ihm fremd. Zugeschrieben wird er in diesen Tagen dem zweifachen Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel.

Für Manuel Neuer ist das keine Kategorie: „Wir machen unseren Job, bei Mercedes machen sie auch ihren Job, Helden sind sie deshalb aber nicht. Wir auch nicht. Ich lehne das völlig ab.“ Daran ändern auch seine „Heldentaten“ beim 3:1-Erfolg über die Türkei in Istanbul nichts.

„Damit gehe ich ganz gelassen um, ich habe auch vor dem Spiel in Istanbul schon ein paar ganz gute Fußballspiele gemacht. Das ist das normale Fußballgeschäft, wenn wir Handballer wären, würde das kaum einen interessieren.“

Gestern Nachmittag ist er zu seiner Familie in Gelsenkirchen gefahren. Alles ganz normal. Bei Helden für zwei Halbzeiten.