Medienberichte: Neue Enthüllungen im FIFA-Skandal
London (dpa) - Englische Medien haben die mit Bestechungsvorwürfen beschuldigten FIFA-Spitzenfunktionäre Mohamed bin Hammam und Jack Warner mit neuen Enthüllungen schwer belastet.
Nach einem Bericht des „Telegraph“ soll das Duo 25 FIFA-Funktionären aus der Karibik insgesamt eine Million Dollar angeboten haben zur Unterstützung bin Hammams bei der FIFA-Präsidentenwahl am 1. Juni in Zürich. Bin Hammam hatte seine Kandidatur für das höchste Amt im Weltfußball in der Nacht zum Sonntag überraschend zurückgezogen, musste sich aber wie Warner und FIFA-Boss Joseph Blatter an diesem Sonntag vor der FIFA-Ethikkommission verantworten.
In der Anhörung sollte es vor allem um die Anschuldigungen in Zusammenhang mit einem Treffen der Karibischen Fußball-Union (CFU) in Trinidad gehen. Nach der Wahlkampfrede bin Hammams am 10. Mai in Port of Spain soll Warner die Delegierten einzeln in einen Konferenzraum des Hotels gebeten haben. Laut „Telegraph“ soll dann jedem der 25 Funktionäre 40 000 Dollar Bargeld als „Geschenk“ angeboten worden sein, verbunden mit der Bitte, „niemandem davon zu erzählen“.
Nachdem vier Funktionäre diese monetären Angebote abgelehnt und Chuck Blazer, amerikanisches Mitglied der FIFA-Exekutive, davon in Kenntnis gesetzt hatten, begannen Untersuchungen wegen Korruption, berichtet die Zeitung weiter. Blazer soll den ehemaligen US-Staatsanwalt John P. Collins beauftragt haben, Ermittlungen durchzuführen und einen Bericht zu erstellen.
Belastende Aussagen sollen von Anton Sealey, dem Verbandspräsidenten der Bahamas, gemacht worden sein. Bin Hammam und Warner haben sämtliche Vorwürfe zurückgewiesen. Im Collins-Bericht soll Warner zudem behaupten, dass Blatter von angeblichen Zahlungen wusste, aber nichts dagegen unternommen habe.