Pieth warnt FIFA vor Sponsorendeal mit Katar-Fluglinie
Frankfurt/Main (dpa) - Der frühere Antikorruptionsberater der FIFA, Mark Pieth, hat den Fußball-Weltverband vor einem Werbevertrag mit der Fluglinie Qatar Airways gewarnt.
„Ich würde eine solche Verbindung derzeit für problematisch halten“, sagte der Schweizer Top-Jurist der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. Angesichts der Diskussion um die WM 2022 in Katar und weiterhin schwelender Korruptionsvorwürfe müssten mögliche Interessenskonflikte vermieden werden. „Sich in dieser Situation noch mehr in Abhängigkeit zu Katar zu begeben, finde ich ungeschickt“, betonte Pieth.
Die FIFA hatte Medienberichte über einen angeblich bevorstehenden Vertrag mit Qatar Airways, dem Trikotsponsor des FC Barcelona, bislang nicht kommentiert. Der bisherige Werbepartner Emirates hatte zuvor das Ende seines Engagement angekündigt.
Pieth hatte die FIFA während ihres selbst erklärten Reformprozesses beraten. Erstaunt zeigte sich der Basler Professor über den unkritischen Umgang der FIFA-Sponsoren mit der Wahrnehmung des Verbandes in der Öffentlichkeit. „Ich glaubte während des Reformprozesses, dass die Sponsoren eigentlich interessiert sein müssten an einem besseren Ruf der FIFA. Aber diese Annahme war naiv. Wenn WM ist, vergessen alle die Probleme“, sagte Pieth.