Romário fordert Rücktritt von CBF-Chef Teixeira
Rio de Janeiro (dpa) - Der Ex-Fußballstar und heutige Abgeordnete Romário hat in aller Deutlichkeit den sofortigen Rücktritt des unter Druck stehenden brasilianischen Fußballverbands-Chefs Ricardo Teixeira gefordert.
Zwar habe man ihm viel zu verdanken, da er die WM 2014 nach Brasilien gebracht habe. Aber heute stehe Teixeira verschiedenen Korruptionsproblemen gegenüber. „Wenn er den (Brasilianischen Fußballverband) CBF jetzt verließe, wäre es gut für ihn, weil dies dann endgültig und sofort gelöst wäre“, sagte Romário im Exklusiv-Interview der Zeitschrift „Veja“.
Teixeira denke, dass er nicht gehe müsse, weil nichts gegen ihn bewiesen sei. „Und das ist wahr. Aber so lange nicht bewiesen ist, ob er irgendein Verbrechen begangen hat, bin ich dafür, dass er den CBF verlässt“, sagte Romário. Der 64-jährige Teixeira ist seit 1989 CBF-Präsident. Er und auch sein Ex-Schwiegervater, Ex-FIFA-Präsident João Havelange, sollen laut BBC im Zuge des Korruptionsskandals um die 2001 in Insolvenz gegangenen Sportvermarktungsagentur ISL Millionen-Zahlungen erhalten haben. Beide wiesen die Vorwürfe zurück.
Deutliche Worte fand Romário auch zum Vorbereitungsstand zur WM 2014. Es fehle derzeit an Allem. „Brasilien hat Probleme mit den Stadien, den Flughäfen und bei der urbanen Mobilität (öffentlicher Nahverkehr).“ Das Land sei „100 Prozent verspätet“ und es gebe leider keine Aussicht, dass sich dies ändere. „Wenn es so wie jetzt weitergeht, wird Brasilien vielleicht die größte Schande in der Geschichte alle Weltmeisterschaften erleben“, warnte Romário, der seine aktive Karriere 2008 beendete. In Europa spielte der Weltmeister von 1994 unter anderem für den FC Barcelona und den FC Valencia.