Schweden gedanklich in Playoffs - Ibrahimovic fehlt

Solna/Hannover (dpa) - Vor dem abschließenden Gruppenspiel in der WM-Qualifikation gegen Deutschland sind Schwedens Fußballer um Zlatan Ibrahimovic mit ihren Gedanken schon längst woanders.

Der Stürmerstar holte sich pünktlich seine Gelbsperre ab, und auch seine Teamkameraden scheinen schon mehr auf ein mögliches Playoff-Duell mit Island und ein Wiedersehen mit Ex-Nationalcoach Lars Lagerbäck zu schielen. Und das obwohl die Partien um die letzten Europa-Tickets für die WM 2014 erst am 21. Oktober ausgelost werden. Zudem braucht das Team von Trainer Erik Hamrén am Dienstag in Solna auch mindestens noch einen Punkt benötigt, um sicher zu den gesetzten Teams in Playoffs zu gehören.

„Das ist immer wichtig, in dieser Gruppe dabei zu sein“, bekräftigte Hamrén: „Du hast dann bessere Möglichkeiten, aber ich konzentriere mich jetzt noch nicht darauf. Das müssen andere tun, ich werde mir das erst am Mittwoch anschauen.“ Offensichtlich hat der 56-Jährige Mühe, sein Team auf das Match am Dienstag zu fokussieren.

Mittelfeldspieler Kim Källström von Spartak Moskau referierte bereits über das mögliche Gefühl, in den Playoff-Spielen auf Island und den früheren schwedischen Coach Lagerbäck zu treffen. „Island wäre eine harte Nummer. Das wäre nicht uns Lieblingsgegner. Und Lagerbäck kennt Schweden sehr gut. Das könnte ein Vorteil sein“, meinte Routinier Anders Svensson.

Klar ist aber auch: Schweden spielt lieber gegen Island als gegen Portugal oder Frankreich. Und um auf Nummer sicher zu gehen, den schwereren Brocken aus dem Weg zu gehen, brauchen die Skandinavier eben mindestens noch einen Punkt gegen Deutschland. So wie beim dramatischen 4:4 vor fast genau einem Jahr in Berlin.

Damals allerdings stand in Ibrahimvovic ein Ausnahmekönner für die Schweden auf dem Platz. Der Angreifer besorgte beim zwischenzeitlichen und scheinbar schon aussichtslosen Rückstand von 0:4 den Anschluss für die Skandinavier und trieb sein Team zur dramatischen Aufholjagd. Am Dienstag in Solna fehlt Ibrahimovic gesperrt, weil er sich beim 2:1 am Freitag gegen Österreich in der Nachspielzeit eine Verwarnung abholte. Durchaus gewollt, um in den Playoff-Spielen dann sicher wieder dabei zu sein, wie in den schwedischen Medien hartnäckig spekuliert wird. Dabei ist Ibrahimovic auch angeschlagen: Das linke Knie der Stürmers ist geschwollen.

„Der spontane Gedanke ist, Ola Toivonen als zweiten Stürmer zu bringen. Aber vielleicht wechseln wir auch zum 4-5-1 mit drei zentralen Mittelfeldleuten“, erläuterte Hamrén seine Gedanken zum Ibrahimovic-Ersatz. Die defensivere Variante würde auch eher zum Respekt passen, den die Schweden trotz aller Spekulationen über den möglichen Playoff-Gegner noch haben. „Deutschland ist eine Maschine. Ich habe irgendwo gehört, das sie noch nie ein Auswärtsspiel in der WM-Qualifikation verloren haben. Das sagt doch alles“, sagte Torhüter Andreas Isaksson.