Sexwale will FIFA-Präsident werden - Fünf weitere Anwärter
Johannesburg (dpa) - Der Südafrikaner Tokyo Sexwale will ins Rennen um die FIFA-Präsidentschaft einsteigen. Der langjährige Vertraute von Nelson Mandela kündigte seine Kandidatur bei einer Pressekonferenz in Johannesburg an.
Die Bewerbungsfrist endet an diesem Montag, bis dann will er seine Unterlagen einreichen. Der 62-Jährige muss fünf Unterstützerstimmen vorweisen.
„Tokyo Sexwale hätte das Zeug für den Job“, sagte der Präsident des südafrikanischen Fußballverbandes, Danny Jordaan, der Deutschen Presse-Agentur. Am Rande eines Empfangs für eine niedersächsische Delegation in der Hafenstadt Port Elizabeth hatte er am Donnerstagabend betont, dass der heutige Multi-Millionär und ehemalige politische Häftling extrem gut vernetzt sei und zudem FIFA-Erfahrung habe.
Jordaan, der heute Oberbürgermeister der Stadt Port Elizabeth ist und Chef-Organisator der südafrikanischen Fußball-WM 2010 war, geht aber davon aus, dass es noch einiges an Überzeugungsarbeit zu erledigen gebe, um die nötigen Stimmmehrheit für Sexwale zu sichern. Sexwale gab sich hingegen siegessicher. „Ich werde euch nicht enttäuschen“, sagte er im südafrikanischen Fernsehen.
Sexwale hat es am Kap als erfolgreicher Geschäftsmann mit Platin, Gold und Diamanten zum Multimillionär gebracht und besitzt exzellente Verbindungen in die Welt von Politik, Business und Showgeschäft. Mit Mandela hatte er während der Apartheid gemeinsame Haftjahre auf der Gefängnisinsel Robben Island verbracht.
Auch der ehemalige FIFA-Generalsekretär Michel Zen-Ruffinen will sich möglicherweise als Nachfolger von Joseph Blatter als FIFA-Präsident bewerben. „Ich bin bereit, eine Funktion zu übernehmen, die es erlaubt, an den Reformen der Weltinstanz des Fußballs mitzuwirken“, sagte Zen-Ruffinen in der Sendung „Sport dimanche“ auf RTS. Die Zeit drängt allerdings. Der 56-jährige Walliser muss bis zum Bewerbungsschluss am Montag um Mitternacht fünf Stimmen präsentieren, die seine Kandidatur offiziell unterstützen.
Erst am Freitag hatte der frühere stellvertretende Generalsekretär Jérôme Champagne als vierter Anwärter seine Kandidatur für die Nachfolge von Amtsinhaber Joseph Blatter erklärt.
Auch der gesperrte UEFA-Präsident Michel Platini, der zuletzt Blatter unterlegene Prinz Ali bin al-Hussein aus Jordanien und der frühere Fußballprofi David Nakhid aus Trinidad und Tobago haben nach eigenen Angaben ihre Bewerbung mit ausreichenden Stimmen der Mitgliedsverbände eingereicht. Die Wahl findet am 26. Februar statt.