Gladbach feiert fünften Liga-Sieg unter Schubert
Mönchengladbach (dpa) - Die Siegesserie von Borussia Mönchengladbach unter Interimstrainer André Schubert hält an. Mit dem verdienten 3:1 (1:1)-Erfolg gegen Schalke 04 feierte die Elf vom Niederrhein schon ihren fünften Dreier in der Bundesliga in Serie und schiebt sich auf Tabellenplatz sieben vor.
Lars Stindl (32. Minute), Raffael (70.) und Julian Korb (84.) schossen die Gastgeber am Sonntag zum nächsten Sieg. Borusse Andreas Christensen (44.) hatte zum zwischenzeitlichen Ausgleich für Schalke ins eigene Tor getroffen. Ungeachtet der Diskussionen um die Zukunft ihres Sportvorstandes Horst Heldt blieben die Gäste im zweiten Spiel innerhalb von vier Tagen sieglos, sind aber im Bundesliga-Tableau weiter Dritter.
Schon am Mittwoch (20.30 Uhr) treffen beide Teams wieder aufeinander - dann geht's in Gelsenkirchen um den Einzug ins Pokal-Achtelfinale. Im fünften Bundesligaspiel unter Favre-Nachfolger Schubert knüpften die Gladbacher an die zuletzt starken Leistungen an - und schafften für ihren Coach Historisches. Fünf oder mehr Siege zum Einstand gelangen nur zwei anderen Trainern in der Bundesliga-Historie: Branko Zebec gewann 1968/69 mit dem FC Bayern ebenfalls fünfmal am Stück, Willi Entenmann 1985/86 mit dem VfB Stuttgart seinerzeit sogar sechsmal.
„Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft“, betonte Schubert. Selbst Schalke-Coach André Breitenreiter fand lobende Worte für Gladbach: „Die Borussia hat unheimlich viel Selbstvertrauen und Spielfreude gezeigt, das ist ein großer Verdienst von André Schubert.“
Vor allem über die rechte Seite brachten Korb und Ibrahima Traoré die Schalker immer wieder in die Bredouille, Resultat war ein klares Chancenübergewicht. „Es war ein Superspiel von uns. Damit haben wir den Fehlstart aber noch nicht ausgeglichen“, kommentierte Linksverteidiger Oscar Wendt: „Wir kommen langsam wieder dahin, wo wir hin wollten.“ Mit einem formidablen Freistoß führte Raffael sein Team vor 54 010 Zuschauern in der ausverkauften Arena zum Erfolg. Schalke beendete das Spiel nach der Roten Karte für Johannes Geis (80.) nur zu zehnt. „Wir hatten unsere Chancen, wir hätten halt unsere Tore machen müssen“, beklagte Schalkes Torwart Ralf Fährmann.
Ohne die Langzeitverletzten Martin Stranzl und Patrick Herrmann setzten die Gladbacher sofort auf Vollgas-Fußball. Nach drei Minuten lag der Ball bereits im Schalker Tor. Referee Wolfgang Stark gab den Treffer von Stindl allerdings zurecht nicht, weil das Leder vor dem Pass von Granit Xhaka schon die Seitenauslinie überquert hatte. Wenig später war Fährmann nach Korbs 18-Meter-Schuss auf dem Posten (9.).
Umso mehr im Mittelpunkt stand der 23-jährige Korb nach einer halben Stunde. Der Offensivverteidiger suchte den Weg in den Schalker Strafraum und profitierte von einer etwas unbeholfenen Aktion Dennis Aogos, der Korb im Strafraum zu Fall brachte. Den fälligen Elfmeter verwandelte Stindl erst im Nachsetzen per Kopf, nachdem Fährmann den Schuss des 27-Jährigen zunächst nach vorn abgewehrt hatte. Nationalverteidiger Benedikt Höwedes reagierte in seinem 200. Bundesligaspiel etwas zu langsam, um den Rückstand zu verhindern.
Gladbach drückte, war überlegen und hätte spätestens nach dem Schlenzer von Traoré (41.) noch höher führen können. Stattdessen aber traf Christensen - ins eigene Tor. Unmittelbar vor der Pause drückte der Däne eine scharfe Hereingabe des Schalkers Max Meyer im Gladbacher Strafraum unglücklich an Yann Sommer vorbei in den Kasten.
Die Gelsenkirchner setzten nach der Pause nach. Pierre Emile Højbjerg versuchte es per Drehschuss (55.), Franco di Santo scheiterte aus kurzer Distanz an Sommer (66.). Doch gerade in jener Phase, als die Schalker stärker wurden, schlug Gladbach zu. Per 16-Meter-Freistoß traf Raffael zum 2:1, kurz darauf schwächten sich die Schalker selbst: Geis musste nach einem groben Foulspiel an André Hahn mit Rot vom Platz. Sechs Minuten vor Schluss entschied Korb dann die Partie, Hahn stattdessen musste verletzt ins Krankenhaus gefahren werden.