2:0 gegen Stuttgart Raffael führt Gladbach mit Doppelpack zum Sieg
Mönchengladbach (dpa) - Angeführt von Stürmer Raffael hat Borussia Mönchengladbach seinen Aufwärtstrend in der Fußball-Bundesliga fortgesetzt.
Der Brasilianer schoss die Mannschaft von Trainer Dieter Hecking mit seinen beiden Treffern (57. Minute/74./Foulelfmeter) zum verdienten 2:0 (0:0) gegen Aufsteiger VfB Stuttgart. Nach dem zweiten Saisonsieg haben die Gladbacher nun acht Punkte auf ihrem Konto. Drei Tage nach dem Verletzungs-Schock um Kapitän Christian Gentner kassierte der VfB im dritten Auswärtsspiel die dritte Niederlage und hat weiterhin sechs Zähler.
„Über das ganze Spiel gesehen war das verdient, wir haben uns diese beiden Tore hart erarbeiten müssen. Wir haben uns ein bisschen schwer getan. Das erste Tor war so ein bisschen der Dosenöffner“, sagte Mönchengladbachs Kapitän Lars Stindl beim TV-Sender „Sky“. Stuttgarts Trainer Hannes Wolf meinte: „Die Gegentore waren schon vermeidbar, aber das ist auch der Qualität von Gladbach geschuldet. Wie die Mannschaft sich präsentiert hat, war trotzdem in vielen Sachen gut.“
Vor 44 063 Zuschauern im Borussia-Park kontrollierten die Gastgeber zwar zunächst das Spiel, erarbeiteten sich trotz klarer Vorteile beim Ballbesitz jedoch keine zwingenden Chancen. Der zu Beginn gut organisierte Aufsteiger Stuttgart verteidigte mit einer Fünferkette tief in der eigenen Hälfte. Allerdings taten die Gäste von Trainer Hannes Wolf, der am Mittwoch genau ein Jahr im Amt ist, in der zähen ersten Halbzeit viel zu wenig für das Spiel nach vorne.
Vor dem Anpfiff hatten die VfB-Spieler eine Gruß-Botschaft an ihren schwer im Gesicht verletzten Kapitän Christian Gentner gesendet. Auf den Trainingsjacken der Schwaben waren Gentners Name und seine Rückennummer 20 zu sehen. Der 32-Jährige hatte gegen den VfL Wolfsburg (1:0) das Knie von VfL-Torwart Koen Casteels mit voller Wucht ins Gesicht bekommen. Dabei erlitt er eine schwere Gehirnerschütterung sowie Frakturen des Augenhöhlenbodens, der Nase und des Oberkiefers. Gentner wurde operiert, für ihn rückte Orel Mangala ins defensive Mittelfeld.
Auch Dieter Hecking musste umbauen, nachdem sich Stammkeeper Yann Sommer gegen RB Leipzig (2:2) eine Innenbanddehnung zugezogen hatte. Für den Schweizer stand Tobias Sippel im Tor. Außerdem fehlte Jonas Hofmann (muskuläre Probleme), der im rechten offensiven Mittelfeld von Patrick Herrmann vertreten wurde. Weltmeister Christoph Kramer zog sich nach einem Zusammenprall in der 23. Minute eine blutende Wunde im Gesicht zu und musste zur Halbzeit ausgewechselt werden.
Erstmals kam der Gladbacher Lars Stindl in der 33. Minute gefährlich vor das Tor, doch Weltmeister Ron-Robert Zieler hielt im Nachfassen. Insgesamt mangelte es bei den Borussen lange am Zusammenspiel. Auch deswegen gab es beim Gang in die Kabine vereinzelte Pfiffe der Fans.
Stuttgart hatte in den bisherigen beiden Auswärtsspielen noch keinen Punkt geholt - und wollte das nach der Pause ändern. Der zweimalige Zweitliga-Torschützenkönig Simon Terodde verfehlte nach gut 20 Sekunden nur knapp und zeigte insgesamt ein starkes Spiel. Besser machte es Raffael, der nach Vorarbeit von Nico Elvedi aus Mittelstürmerposition sein erstes Saisontor erzielte.
Anschließend wurde das Spiel in der 60. Minute von Schiedsrichter Sören Storks (Velen) für drei Minuten unterbrochen, da im Stuttgarter Fanblock wiederholt Pyrotechnik gezündet worden war. In der Drangphase der Gladbacher machte Raffael schließlich per Foulelfmeter alles klar. Zuvor hatte Stuttgarts Dennis Aogo seinen Gegenspieler Thorgan Hazard kurz an der Schulter gezogen. Stuttgart drängte in den letzten Minuten energisch auf den Anschluss, blieb aber glücklos.