Sportpolitikerin Freitag: Schauen beim Fußball genau hin
Berlin (dpa) - Die Affäre um die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 kann für den Deutschen Fußball-Bund (DFB) auch ein politisches Nachspiel und Auswirkungen auf die EM-Ambitionen haben.
„Insbesondere im Kontext mit den Bewerbungen um internationale Großereignisse kommt die Politik ja auch ins Spiel“, sagte Dagmar Freitag (SPD), Vorsitzende des Sportausschusses im Deutschen Bundestag, in „sport inside“ des WDR-Fernsehens mit Blick auf die Fußball-Europameisterschaft 2024. „Ich denke nur an das Thema Steuerbefreiungen, die dann erteilt werden müssen.“
„Wir wissen bestimmte Großereignisse werden von den internationalen Verbänden tatsächlich nur vergeben, wenn zuvor entsprechende Bundesgarantien auch gegeben werden“, machte Freitag klar. „Das ist immer im Einzelfall zu beurteilen. Im Moment schauen wir, was den Fußball angeht, schon besonders genau hin.“
Freitag äußerte Zweifel, ob der DFB in der Lage sein wird, die dubiosen Zahlungen im Zusammenhang mit dem Sommermärchen an den Weltverband FIFA lückenlos aufzuklären. DFB-Präsident Wolfgang Niersbach ist eingeladen, vor dem Sportausschuss Stellung zu nehmen. Ob er dem nachkommt, ist noch nicht bekannt.
„Ich sage seit Jahren, dass ich große Zweifel an den Selbstreinigungskräften des Sports habe“, sagte Freitag in der Sendung weiter. „Insbesondere in dem Fall des DFB sind viele der heute handelnden Personen ja auch in der Vergangenheit mit der Thematik befasst gewesen, direkt involviert gewesen.“ Sie hält eine externe Prüfung der Vorgänge deshalb für unabdingbar.