Statement gegen Homophobie im Fußball St. Pauli bekennt mit seinem neuen Trikot Farbe
Hamburg. Viele Vereine machen um die Vorstellung ihrer Trikots für die neue Spielzeit großes Tamm-Tamm. So ließ zum Beispiel der BVB im Sommer vor drei Jahren das neue Jersey medienwirksam in der Dortmunder Innenstadt von Graffiti-Künstlern auf eine überlebensgroße Figur aufsprühen.
Ebenso öffentlichkeitswirksam hatte der Verein aus dem Pott damals die Aktion beworben: Hunderte Bäume waren ummantelt von Wolldecken mit BVB-Logo und Symbolen des Trikotsponsors und wiesen auf Tag und Ort der Aktion hin.
Bescheidener zeigte jüngst Zweitligist FC St. Pauli das neue Leibchen: Der Verein steckte seine Profis für das offizielle Mannschaftsfotos am Samstag in die neuen Outfits - ohne Vorankündigung, ohne großes Brimborium. Das mag der eine unerhört finden, ein anderer mag es als Zeichen der Demut sehen. Vor allem aber: Die St.-Paulianer brauchen kein Gewese um ihren neuen Zwirn machen. Das werden wohl die Sozialen Netzwerke erledigen. Denn die Ärmel des Auswärtsdresses der Hamburger zieren Bündchen in Regenbogenfarben. Ein erneutes Bekenntnis Paulis gegen Homphobie im Fußball.
Der minimalistische Aufwand hat einen logistischen Hintergrund: Die Fußball-Saisonmagazine haben bald Deadline, und weil St. Pauli sich am Dienstag ins Trainingslager in Richtung Oberstaufen verabschiedet, musste das Teamshooting vorher - am Samstag - durchgezogen werden.
Das neue Heim- und das Pokaltrikot werden bei der Saisoneröffnung gegen Rayo Vallecano am 18. Juli gezeigt.