Verbände geben mehr Geld für Bekämpfung von Gewalt aus
Hannover (dpa) - Im Ringen um die Bekämpfung von Fangewalt haben die Fußball-Dachverbände deutlich mehr Geld zugesichert.
Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und die Deutsche Fußball Liga (DFL) werden ihr Engagement ab der kommenden Saison um 7,2 Millionen Euro erhöhen, sagte Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius (SPD) zum Abschluss der Innenministerkonferenz in Hannover.
Zuletzt hatte sich der Ton zwischen den Fußball-Vertretern und der Politik bei der Frage der Finanzierung von Fanprojekten verschärft. „Die anhaltende Gewalt im Zusammenhang mit Fußballspielen ist nicht hinnehmbar“, betonte Pistorius. Verbände und Innenminister hätten sich deshalb auf mehr Prävention, bessere Einlasskontrollen sowie das Durchsetzen von Stadionverboten verständigt.
Auch wenn die Bereitschaftspolizei inzwischen zu 30 Prozent ihrer Zeit mit der Absicherung von Fußballspielen beschäftigt sei, bleibe es nur eine letzte Möglichkeit, dem Fußball die Einsätze in Rechnung zu stellen. „Die Polizei muss für die öffentliche Sicherheit und Ordnung sorgen, eine Kostenübernahme durch den Fußball ist nur Ultima Ratio.“ DFB und DFL lehnen dies seit Jahren ab.
„Die Fanprojekte haben maßgeblichen Anteil an dem Zurückdrängen von Fangewalt“, lobte Pistorius. Er hob hervor, dass die Verbände über ihre aufgestockte Förderung hinaus weitere Zuschüsse im einstelligen Millionenbereich zugesichert hätten, wenn die Durchführung von Fanprojekten dies erfordere. Der DFB habe die Fördergrenze von 60 000 Euro pro Projekt aufgehoben.
Statt zu einem Drittel übernehmen die Verbände Kosten für Fanprojekte im Profifußball künftig zur Hälfte, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Innenminister Lorenz Caffier (CDU). Kommunen und Ländern böte dies die Möglichkeit, mehr Geld in die Bekämpfung der auch in den unteren Ligen zunehmenden Fußballgewalt zu stecken.