Medien: Trennung von Fortuna-Trainer Meier beschlossen
Düsseldorf (dpa) - Nach dem Last-Minute-Abstieg aus der Fußball-Bundesliga steht auch Trainer Norbert Meier vor dem Abschied bei Fortuna Düsseldorf. Nach übereinstimmenden Medienberichten soll die Trennung von Meier nach Sitzung von Vorstand und Aufsichtsrat beschlossene Sache sein.
Der Verein wollte dies auf Anfrage nicht bestätigen. „Wir werden uns bei entsprechender Gelegenheit qualifiziert dazu äußern“, sagte Sprecher Tom Koster. Es wird erwartet, dass die Trennung am Wochenende oder spätestens Anfang der kommenden Woche offiziell verkündet wird. Als Nachfolger wird der frühere Fortuna-Profi Mike Büskens hoch gehandelt.
Der Club hatte in einer Pressemitteilung erklärt, dass in einer Aufsichtsratssitzung „die erste Analyse der abgelaufenen Saison im Vordergrund“ stand, „jedoch noch nicht abgeschlossen“ wurde. Die Personalie Meier wurde dabei nicht thematisiert. „Darüber hinaus wurden die sportlichen und wirtschaftlichen Planungen für die kommende Zweitligasaison in enger Zusammenarbeit mit dem Vorstand konkretisiert“, hieß es.
Nach Informationen der „Rheinischen Post“ aus dem Umfeld des Vereins soll die Entscheidung gegen Meier bereits gefallen sein. Offensichtlich war dabei das Zerwürfnis zwischen Meier und der Mannschaft ausschlaggebend. Dem Coach, der seit 1. Januar 2008 im Amt ist und die Mannschaft von der 3. Liga bis in die Bundesliga geführt hat, wird wohl nicht mehr zugetraut, die Situation beim Absteiger in den Griff zu bekommen.
In dem Team, das in der Rückrunde die letzten 12 Spiele sieglos blieb, hatte es zuletzt immer wieder Unruhe gegeben. Raufereien im Training, Undiszipliniertheiten und eine nicht für möglich gehaltene sportliche Talfahrt sorgten am Ende für den Abstieg, den Meier nicht mehr verhindern konnte. Der Trainer hatte zuletzt nur noch Teile der Mannschaft erreicht.
Der von Meier aussortierte Nando Rafael stellte seinem Coach kein gutes Zeugnis aus. „Fakt ist, dass Meier in der 2. Liga sehr erfolgreich gearbeitet hat. Aber 2. Liga und Bundesliga ist ein Riesen-Unterschied. In der 1. Liga wird jeder Fehler gnadenlos bestraft. Auf dem Rasen. Und auch in Sachen Taktik“, sagte Rafael der „Bild“-Zeitung (Freitag).
Der gebürtige Düsseldorfer Büskens, der zuletzt den Mitabsteiger SpVgg Greuther Fürth in die Bundesliga geführt hatte und später entlassen wurde, ist in der Landeshauptstadt äußerst beliebt. Von 1987 bis 1992 absolvierte er 102 Spiele für die Fortuna. Allerdings hat Ligakonkurrent 1. FC Köln bei der Suche nach einem Nachfolger für Holger Stanislawski auch ein Auge auf den 45-Jährigen geworfen.