Watzke will keine EM-Spiele in der Ukraine besuchen

Dortmund (dpa) - Hans-Joachim Watzke will aus Protest gegen die Haftbedingungen für die ehemalige ukrainische Premierministerin Julia Timoschenko auf den Besuch von Spielen der Europameisterschaft im Land des Mitausrichters verzichten.

„So lange Frau Timoschenko keine angemessene und von deutschen Medizinern empfohlene Behandlung erhält, werde ich bei der EM nicht in die Ukraine reisen. Solch eine Behandlung sollte in Europa Standard sein“, sagte der Geschäftsführer des deutschen Fußball-Meisters Borussia Dortmund der Nachrichtenagentur dpa.

Watzke reagierte damit auf die Meldungen über den Hungerstreik der erkrankten 51-Jährigen. Bei allem Engagement für Timoschenko sieht es der Unternehmer jedoch nicht als die Aufgabe des Sports an, gegen politische Missstände zu protestieren. „Meine Aussage ist keine politische, sondern eine humanitäre Aussage.“

Damit dürften die deutschen EM-Gruppenspiele gegen Portugal, die Niederlande und Dänemark ohne den Tribünengast Watzke stattfinden. Das DFB-Team wohnt zwar im zweiten Ausrichterland Polen, bestreitet die drei Vorrundenpartien aber in Lwiw und Charkow.