Bodenpersonal-Streik an Rios Flughäfen - Rousseff warnt
Rio de Janeiro (dpa) - Wenige Stunden vor dem Beginn der Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien ist ein Teil des Bodenpersonals an den Flughäfen der Millionenstadt Rio de Janeiro in den Streik getreten.
Ausgerufen wurde der 24-stündige Ausstand von der lokalen Gewerkschaft SIMARJ, die damit gegen die seit Monaten festgefahrenen Tarifverhandlungen protestiert. Der Streik begann um Mitternacht und blieb nach örtlichen Medienberichten in den ersten Stunden ohne größere Auswirkungen. Eröffnet wird die WM am Abend in São Paulo. Präsidentin Dilma Rousseff warnte unterdessen, dass die Sicherheitskräfte keine Randale während der WM dulden werden.
An Rios internationalem Flughafen Galeão sei es weder zu langen Schlangen noch größeren Wartezeiten gekommen, meldete der Sender „O Globo“. Auch die Mitarbeiter der Flughäfen Santos Dumont und Jacarepaguá wurden zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen. Nach einem Urteil eines Arbeitsgerichts werden sich aber nur rund 20 Prozent der Beschäftigten an dem Protest beteiligen, wie die Gewerkschaft mitteilte. Sie fordert unter anderem bis zu 12 Prozent mehr Lohn, kürzere Arbeitszeiten und einen Zuschlag für die Mehrarbeit während der WM. In dieser Zeit würden etwa 20 000 zusätzliche Flüge erwartet, 2000 davon in Rio, wo am 13. Juli das WM-Finale stattfindet.
Brasiliens Luftfahrtbehörde Anac teilte mit, sie beobachte die Situation und prüfe mögliche Auswirkungen auf den Flugbetrieb. Bei den Fluggesellschaften lägen Notfallpläne bereit. In der WM-Eröffnungsstadt São Paulo ist derweil ein neuer Streik der U-Bahnfahrer abgewendet worden. Die Gewerkschaft beschloss am Vortag den Ausstand nicht fortzusetzen. Sie wird aller Voraussicht nach das Angebot für eine Lohnerhöhung von 8,7 Prozent annehmen.
Rousseff machte vor dem Start der Fußball-WM klar, dass die Sicherheitskräfte keine Toleranz im Falle möglicher Krawalle zeigen werden. „Wir sind ein demokratisches Land, und wir respektieren das Recht der Menschen zu demonstrieren“, sagte sie. Doch es werde nicht die „geringste Rücksichtnahme“ gegenüber Randalierern geben. Die Regierung werde auch „die Sicherheit aller Touristen garantieren“.
Für den Eröffnungstag wurden nach örtlichen Medienberichten in São Paulo vereinzelt Protestaktionen angekündigt. Am Nachmittag wird in der Millionenmetropole die WM mit einer 25-minütigen Show in der Corinthians-Arena gestartet. Anschließend findet die Auftaktpartie Brasilien-Kroatien statt. Zu dem Spiel wird auch UN-Generalsekretär Ban Ki Moon erwartet.